Kurz vor Saisonbeginn suchen die Basketballer des FC Bayern noch nach Verstärkungen. Die Verantwortlichen des deutschen Meisters wollen so auf die aktuellen Ausfälle reagieren; sie planen mit einem Kader von 16 Profis. «Wir haben im Moment elf gesunde Spieler, drei Verletzte, und wir gucken noch nach einem oder zwei Spielern, die wir dazuholen wollen», sagte Vereinspräsident Herbert Hainer. «Wir sind der festen Überzeugung, dass wir mindestens so viele brauchen, um einigermaßen durch die Saison zu kommen.»

Die Münchner stehen vor der längsten Saison ihrer Historie mit womöglich mehr als 90 Spielen. In der Bundesliga, die für den Titelverteidiger am Freitag (20.00 Uhr) gegen Science City Jena beginnt, stehen 34 Hauptrundenpartien und bis zu 15 Playoff-Matches an. In der Euroleague sind gar 38 Vorrundenspiele vorgesehen, ehe dann erst die K.o.-Phase folgt. Dazu kommt der DBB-Pokal.

Coach Herbert: Fast kein Training mit EM-Spielern

Für den deutschen Basketball-Primus wird es in dieser Spielzeit deshalb wichtig sein, sich die Kräfte gut einzuteilen. Allerdings weiß Trainer Gordon Herbert daran, dass dies wegen der Ausfälle gleich von Beginn an schwierig wird. Dazu kommt, dass er wegen der EM auf viele Spieler in der Vorbereitung verzichten musste. «Das war mit Abstand die schwerste Pre-Season, die ich je erlebt hatte», sagte er.

Welt- und Europameister Andreas Obst stieg erst am Montag in das Training sein, seine EM-Gold-Kollegen Justus Hollatz und Oscar da Silva stoßen planmäßig gar erst am Mittwoch zum Team.

Trotz der Umstände rücken die Münchner nicht von ihren Saisonzielen ab. Die Bayern wollen den dritten Meistertitel in Serie und zudem das Double mit dem Gewinn des Pokals. Im Cup waren sie vorige Saison überraschend im Halbfinale am Außenseiter Syntainics MBC aus Weißenfels gescheitert. «Was in Weißenfels passiert ist, sollte nicht noch mal passieren», stellte Hainer klar.

Bayern wollen in Playoffs der Euroleague

«In der Euroleague wird es natürlich nicht einfacher, es sind zwei Teams mehr, alle rüsten auf», sagte der Boss der Bayern, die nach dem Abzug von ALBA Berlin der einzige Bundesligist im europäischen Elitewettbewerb sind. «Aber unser Ziel ist natürlich auch, in die Playoffs zu kommen.» Das hatten die Bayern im vergangenen Frühjahr knapp verpasst. «Wir haben nach wie vor das Ziel, uns über Jahre hinweg auch in der europäischen Spitze zu etablieren.»