Wer regelmäßig seinen Gas- und Stromtarif wechselt, kann damit viel Geld sparen. Denn in der Regel werden Bestandskunden nicht für ihre Treue belohnt. Einen Vorteil genießen die, die sich regelmäßig kümmern – und als Neukunde den besten Preis für sich erzielen. 

Das Problem nur: Tarife zu vergleichen und den Anbieter zu wechseln, bedeutet Aufwand – wenn auch überschaubaren. An der Stelle kommen sogenannte Wechselservices ins Spiel. Sie übernehmen für ihre Kunden Vergleich und Organisation des Wechsels – und erhalten im Gegenzug eine Provision. Die Zeitschrift «Stiftung Warentest Finanzen» (Ausgabe 9/2025) hat neun solcher Dienstleister getestet, nur zwei davon überzeugten wirklich.

Und so funktioniert der Service: Kundinnen und Kunden registrieren sich mit ihren persönlichen Daten und schließen mit dem jeweiligen Anbieter einen Vertrag ab. Der Dienstleister sucht anschließend nach günstigeren Strom- und Gastarifen und kann im Namen seiner Kunden sogar den Wechsel vornehmen. Die dafür fällige Provision zahlt je nach Dienstleister entweder der Versorger oder der Kunde – der dafür rund 20 bis 30 Prozent der ermittelten Ersparnis aufwenden muss.

Größte Ersparnis winkt meist bei selbstständigem Wechsel

Untersucht hat die «Stiftung Warentest Finanzen», wie die Anbieter die Tarifsuche bestreiten, ob sie ihren jeweiligen Tarifvorschlag auch transparent begründen können und ob die vorgeschlagenen Tarife wirklich objektiv günstig sind. Unter dem Strich konnten die Tester nur zwei der neun Anbieter überzeugen: Stromauskunft, die ihre Provision über den Kooperationspartner Verivox bezieht. Und der Anbieter Wechselfabrik, der dem Kunden 30 Prozent der prognostizierten jährlichen Ersparnis als Provision abnimmt. Diese beiden Unternehmen erfüllten alle an sie gestellten Kriterien des Tests.

Die Anbieter Cheapenergy24, Esave, Scan Energy, Wechselpilot, SwitchUp und Wechselstrom.eu erfüllten jeweils mindestens eines der untersuchten Kriterien nicht. Die Tester weisen aber darauf hin, dass die Mängel nicht so gravierend sind, dass sie von deren Nutzung abraten müssten. Wer also bereits Kunde bei einem der genannten Dienstleister sei, könne getrost bleiben. Für Neukunden kann es sich aber lohnen, einen der besser bewerteten Services zu nutzen.

Der «Stiftung Warentest Finanzen» zufolge seien Wechselservices vor allem für jene Verbraucherinnen und Verbraucher geeignet, die zwar Energiekosten sparen, sich aber nicht selbst hinter Vergleich und Wechsel klemmen möchten. Der Test zeige aber auch, dass sich meist eine höhere Ersparnis erzielen lasse, wenn Kundinnen und Kunden den Anbieterwechsel selbst in die Hand nehmen.