Wer bei heftigem Regen und starkem Wind mit dem Auto unterwegs ist, muss sich noch besser auf die Fahrarbeit konzentrieren und Ablenkungen möglichst vermeiden.
- So verzichtet man laut ADAC dann besser auf laute Musik oder intensive Gespräche – egal ob über Freisprechanlage oder mit den Mitfahrern. Und: Jetzt greifen stets beide Hände fest ans Lenkrad, um falls nötig Korrekturen zügig und sicher machen zu können.
- Auch gedrosseltes Tempo ist noch wichtiger. Denn je langsamer man nun fährt, desto besser lässt sich mit dem Lenkrad noch etwas ausrichten. Erfasst eine Windböe das Auto, kann nur gefühlvolles Gegenlenken helfen. Wer hektisch am Lenkrad dreht, kann hingegen ins Schleudern geraten, warnt der Tüv Süd.
- Bei Sturm sollte der Abstand zu Vorausfahrenden noch einmal erhöht und genug Seitenabstand eingehalten werden. So bleibt mehr Raum, falls auf der Gegen- oder Nebenfahrbahn Autos oder Lastwagen durch den Wind ins Schlingern geraten. Den übrigen Verkehr beobachtet man am besten noch intensiver.
Fahrzeuge mit viel Angriffsfläche für den Wind
Wer mit Anhänger unterwegs ist und bemerkt, dass dieser unruhig wird, sollte sofort Tempo herausnehmen und bremsen, um das Gespann zu stabilisieren. Das aber immer erst tun, nachdem man einen Blick in den Rückspiegel geworfen hat, um eine Gefährdung anderer auszuschließen.
Das gilt vor allem für Fahrzeuge mit viel Angriffsfläche. Dazu zählen Gespanne mit hoch aufbauenden Anhängern, Transporter, Wohnmobile oder Lastwagen. Aber auch Dachboxen oder auf dem Dach montierte Fahrräder erhöhen die Angriffsfläche.
Vorsicht beim Überholen
Auch solche großen Fahrzeuge wie Busse und Lkw zu überholen, kann laut ADAC schnell brenzlig werden, wenn das eigene Auto aus deren Windschatten fährt und der Wind es plötzlich voll erfasst. Im Zweifel besser auf das Manöver verzichten und dahinter bleiben.
Besonders an Stellen wie Waldschneisen, Talbrücken sowie an Tunneleinfahrten und -ausfahrten ist mit starkem Wind zu rechnen. Und plötzliche Böen oder Verwirbelungen sind gerade dort tückisch.
Besser manchmal gar nicht mehr fahren
Baumreiche Strecken meidet man besser, wenn Stürme vorhergesagt wurden. Der ADAC rät, bereits ab Windstärke 5 (29 bis 38 km/h Windgeschwindigkeit) vorsichtig zu sein. Wird vor schwerem Sturm (ab Windstärke 10) oder Orkan gewarnt, empfiehlt der Autoclub: besser gar nicht mehr losfahren und besseres Wetter abwarten.
Wer unterwegs von heftigen Winden überrascht wird, bleibt im Zweifel am nächstmöglichen sicheren Platz stehen, rät der Tüv Süd. Also an einem Ort, an dem keine Gefahr durch herabfallende Äste oder umfallende Bäume droht.
Am Steuer von Fahrzeugen, die dem Wind besonders viel Angriffsfläche bieten, wartet man möglichst das Abklingen des Sturms ab und startet planbare Fahrten besser erst gar nicht. Es gibt Streckenabschnitte, auf denen für Gespanne bei stürmischer Wetterlage ohnehin ein Fahrverbot gilt.
Zum Sturm gesellt sich oft auch Regen
Logisch, wenn es stark regnet, wird die Sicht immer schlechter. Auch hier muss man dann den Fuß vom Gas nehmen und noch mehr Abstand zu den Vorausfahrenden halten. Falls es nicht automatisch passiert, stellt man die Geschwindigkeit der Scheibenwischer entsprechend der herunterprasselnden Wassermenge ein und schaltet das Abblendlicht an.
Wird der Regen etwa auf der Autobahn extrem stark, orientiert man sich laut ADAC zum rechten Fahrstreifen, schaltet die Warnblinker ein und drosselt das Tempo – im Extremfall auf Schrittgeschwindigkeit. Im Zweifel abfahren und abwarten, bis das Unwetter vorbeigezogen ist.
Nicht die Bodenhaftung verlieren
Der Autoclub rät, bei schwierigen Witterungs- und Straßenverhältnissen generell «deutlich» unter 80 km/h zu bleiben. Denn auf nassen Straßen kann es zu Aquaplaning kommen. Dann kann das Profil der Reifen das Wasser nicht mehr verdrängen und sie können aufschwimmen. Ab etwa 80 km/h sei das Risiko des Aufschwimmens deutlich erhöht, aber auch schon bei geringerem Tempo sei Aquaplaning möglich, so der ADAC.