Kurz vor Weihnachten sind viele auf der Suche nach dem perfekten Geschenk für die Liebsten. Was allerdings nicht unter den Baum gehört: Hunde, Katzen und Co. Die Tierschutzstiftung Vier Pfoten appelliert, keine Haustiere zum Fest zu verschenken.
«Die Anschaffung eines Heimtieres sollte stets gut überlegt sein und niemals aus einem Impuls heraus erfolgen», sagt Diplom-Biologin und Heimtier-Expertin Sabrina Karl. Jede Art hat ganz individuelle Bedürfnisse und ein Haustier bedeutet schließlich auch jahrelange Verpflichtung.
Ein Tier ist mehr als ein flauschiger Freund zum Kuscheln. Es muss artgerecht ernährt und beschäftigt werden. Und auch die weniger angenehmen Aufgaben wie das Reinigen von Käfigen oder Katzenklos gehören dazu. Auch der zeitliche und finanzielle Aufwand sollte nicht unterschätzt werden, ebenso wenig wie die Notwendigkeit regelmäßiger Tierarztbesuche.
Ein Haustier für mein Kind?
Vor allem bei Kindern stehen Haustiere häufig auf dem Wunschzettel. Aber: «Ein Tier ist kein Spielzeug, das nach den Feiertagen im Schrank verschwinden kann, sondern ein Lebewesen, das Fürsorge, Zeit und Aufmerksamkeit benötigt», sagt Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund.
Und auch, wenn Kinder vorab versprechen, Katzenklo oder Gehege zu reinigen – die Verantwortung für das Tier liegt letztendlich bei den Eltern. Wer seinem Kind trotzdem ein tierisches Geschenk machen will: Ein Fachbuch über Haustiere oder ein Ausflug in ein Tier-Schutzzentrum kann kleine Tierfans ebenso begeistern.
Tierpatenschaft als Alternative
Leichtfertig verschenkte Tiere werden immer wieder nach den Feiertagen ausgesetzt oder zurück ins Tierheim gegeben. Um das zu verhindern, legen viele Tierheime wie etwa in Berlin und Hamburg rund um die Feiertage sogar eine Vermittlungspause ein.
Denn auch wenn die Anschaffung gut überlegt und abgewägt wurde: Die Weihnachtsfeiertage sind grundsätzlich kein geeigneter Zeitpunkt für die Eingewöhnung des tierischen Familienzuwachses. Die Tagesabläufe sind anders als sonst – oft verbunden mit viel Besuch und Trubel.
Anstelle von Lebewesen kann man auch eine Tierpatenschaft verschenken, wie sie von Tierschutzorganisationen oder Tierheimen angeboten wird. Damit lassen sich Projekte oder auch ein spezielles Tier im Tierheim unterstützen, so Sabrina Karl. Den Patenhund oder die Patenkatze kann man dann häufig auch besuchen: «eine absolute Win-win-Situation für beide Seiten.»
Als Patin oder Pate unterstützt man die Tiere mit einer regelmäßigen Spende. Im Tierheim Hamburg etwa ist eine Patenschaft für Hunde oder Katzen bereits ab 20 Euro monatlich möglich. Mit diesem Beitrag finanziert das Tierheim Futter, Zubehör, Medikamente sowie die notwendige tierärztliche Versorgung.
