WM-Neuling Moritz Augenstein hat dem deutschen Rad-Team bei den Bahn-Weltmeisterschaften in Chile den ersten Titel beschert. Der 28-Jährige aus Keltern-Dietlingen im Enzkreis siegte im Scratch-Rennen vor dem Niederländer Yanne Derenbos und Iuri Leitao aus Portugal. Danach strahlte Augenstein über das ganze Gesicht, reckte die linke Faust gen Hallendach und gab Mechaniker Lu Eckert einen dicken Kuss auf die Wange.
Augenstein zeigte in Santiago ein taktisch starkes Rennen und rechtfertigte das in ihn gesetzte Vertrauen. Der mehrfache deutsche Meister sollte schon bei der WM 2024 und der EM 2025 für Deutschland am Start stehen, wurde jedoch beide Male durch schwere Stürze im Vorfeld ausgebremst. Im Januar gehörte er zur sechsköpfigen deutschen Trainingsgruppe, die auf Mallorca von einem 89-jährigen Spanier angefahren worden war. Weitere Starts nach dem Coup in der Disziplin Scratch sind im Omnium-Wettbewerb und mit Roger Kluge im Zweier-Mannschaftsfahren Madison vorgesehen.
Frauen-Vierer unterliegt Italien im Finale knapp
Der deutsche Frauen-Vierer mit Franziska Brauße, Lisa Klein, Laura Süßemilch sowie WM-Neuling Messane Bräutigam durfte sich am zweiten Tag der Titelkämpfe über Silber in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung freuen. In einem Herzschlagfinale unterlag das Quartett in 4:09,951 Minuten nur um 0,382 Sekunden gegen Italien und belegte wie im Vorjahr Platz zwei. Silber gab es auch für Mieke Kröger aus Hürth, die in der Qualifikation zum Einsatz kam.
Bereits beendet ist das Sprint-Turnier der Frauen für Lea Sophie Friedrich aus Cottbus. Die Olympia-Zweite von Paris schied trotz schnellster Qualifikationszeit im Viertelfinale mit 0:2 Läufen gegen die Russin Alina Lysenko aus. Für Pauline Grabosch aus Cottbus war das Achtelfinale die Endstation. Im Ausscheidungsfahren belegte Lea Lin Teutenberg aus Köln den sechsten Platz.
