Oscar Piastri, einer der drei Titelanwärter beim Saisonfinale der Formel 1, wird beim ersten Training zum Großen Preis von Abu Dhabi nur Zuschauer sein. Der 24 Jahre alte Australier wird seinen McLaren dem Mexikaner Patricio O’Ward überlassen. Der 26-Jährige hatte in Mexiko-Stadt die Auftaktsession anstelle von Lando Norris absolvieren dürfen. Jedes Team muss im Laufe der Saison insgesamt viermal einen Nachwuchsfahrer im Freien Training einsetzen, das schreiben die Regeln vor.
Ralf Schumacher: Piastri wusste es seit Jahresbeginn
Die Planung ist zudem langfristig für den jeweiligen Einsatz von Nachwuchsfahrern für die Stammpiloten angelegt. «Oscar wusste, dass das so ist am Beginn des Jahres», erklärte Ex-Formel-1-Pilot und Sky-Experte Ralf Schumacher in einer Medienrunde des Senders. Dennoch sei es ungünstig und ein Nachteil für Piastri, dem diese Übungsstunde fehle. Das McLaren-Team habe die Planung damals sicher nicht mit dem Wissen vereinbart, dass es nun so eng würde, vermutet Schumacher.
Piastri sah in dieser Saison nach sieben Siegen bis Ende August lange wie der Topanwärter auf den WM-Titel aus. Seitdem gewann er aber keinen Grand Prix mehr und machte eine Ergebniskrise durch, während Norris erstarkte. Zuletzt in Katar raste Piastri auf die Pole Position für den Sprint und gewann das Rennen über 19 Runden auch. Beim Großen Preis wurde er von der Pole aus Zweiter nach einem schweren taktischen Fehlgriff seines Teams.
So sieht es vor dem WM-Finale im Klassement aus
Im Klassement liegt er nun als Dritter 16 Punkte hinter Norris. Zweiter ist Titelverteidiger Max Verstappen im Red Bull mit 12 Punkten Rückstand auf Platz eins.
Damit treten erstmals seit 2010, als Sebastian Vettel vom dritten Gesamtrang noch zum Titel im Red Bull raste, wieder drei Fahrer mit Chancen auf den WM-Triumph im letzten Rennen an. Für Norris und Piastri wäre es jeweils der erste Fahrertitel, für Verstappen der fünfte in Serie. Er würde damit auch an Vettel (4) vorbeiziehen. Den Rekord halten Michael Schumacher und Lewis Hamilton, der noch für Ferrari fährt, mit jeweils sieben Titeln. Fünfmal gewann in den 1950er Jahren der Argentinier Juan Manuel Fangio die Fahrer-WM.
