Der VfB Stuttgart zeigt weiter kein Interesse daran, seinen Stürmerstar Nick Woltemade an den FC Bayern München abzugeben. «Nick wird mit einer sehr, sehr großen Wahrscheinlichkeit auch in dieser Saison zum Kader gehören», sagte Sportvorstand Fabian Wohlgemuth zum Auftakt des Trainingslagers des schwäbischen Fußball-Bundesligisten in Rottach-Egern.

Woltemade mache einen «motivierten Eindruck», erklärte Wohlgemuth. Die Mannschaft habe sich auf die Rückkehr des Nationalstürmers gefreut. Am vergangenen Samstagvormittag habe er ein «längeres» und «gutes Gespräch» mit dem Angreifer geführt. Ob es dabei auch um den von Woltemade angestrebten Transfer zu den Bayern ging, verriet der 46-Jährige nicht. 

Zurück im Kreis der Stuttgarter Kollegen

Der VfB bereitet sich am Tegernsee in den kommenden Tagen auf die neue Bundesliga-Saison vor. Bei der Ankunft am Mittag war Woltemade aus dem Bus gestiegen, hatte seinen Rollkoffer geholt, bei den Fans kurz für ein Autogramm und ein Foto angehalten und war dann im Hotel verschwunden. Später bestritt er mit den Kollegen bei strömendem Regen eine erste Einheit auf dem Rasen.

Woltemade, der trotz Vertrags bis 2028 diesen Sommer gern zu den Bayern wechseln würde und diesen Wunsch vor längerer Zeit bei den VfB-Bossen hinterlegt hat, ist erst mal also zurück im Kreise seiner Stuttgarter Mitspieler.

Am Samstag hatte er die übliche Leistungsdiagnostik und Fitness-Tests absolviert. Zuvor hatte der 23-Jährige wegen seiner Einsätze beim Finalturnier der Nations League und bei der U21-Europameisterschaft noch Urlaub gehabt.

Keine Einladung von Hoeneß oder Eberl

Der Transferpoker um den Senkrechtstarter ist seit Wochen ein mediales Dauerthema, die beiden Clubs liegen in ihren Ablösevorstellungen aber weit auseinander. Nachdem sie mit zwei Angeboten – das zweite davon angeblich über mehr als 50 Millionen Euro – beim VfB abgeblitzt sein sollen, hielten sich die Bayern zuletzt zurück. Ob im VfB-Camp, das nur rund eine Autostunde von München entfernt liegt, nun neue Bewegung in die Causa Woltemade oder gar ein persönliches Treffen zwischen den Club-Verantwortlichen zustande kommt?

Er habe weder von Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß noch vom Münchner Sportvorstand Max Eberl, die beide am Tegernsee wohnen, eine Einladung bekommen, antwortete Wohlgemuth auf eine entsprechende Frage.

Bis zum ersten Pflichtspiel der neuen Saison hat der VfB noch knapp drei Wochen Zeit. Im Supercup trifft der DFB-Pokalsieger am 16. August im heimischen Stadion ausgerechnet auf den deutschen Meister Bayern München.

Wechselkandidat Millot am Tegernsee dabei

Auch der Franzose Enzo Millot, der vor einem Wechsel zu Atlético Madrid stehen soll, ist am Tegernsee dabei. Für den Test gegen Celta Vigo (2:1) am Samstag war der Mittelfeldspieler noch freigestellt worden. Man gebe ihm Zeit, die richtige Entscheidung zu treffen, erklärte Wohlgemuth. Millot habe mehrere Optionen. Das könne «noch Tage, möglicherweise auch Wochen» dauern.