Titelverteidigerin Barbora Krejcikova aus Tschechien ist unter Tränen beim Rasen-Klassiker in Wimbledon ausgeschieden. Die 29-Jährige verlor in der dritten Runde gegen die Amerikanerin Emma Navarro 6:2, 3:6, 4:6.
Im dritten Satz ging es Krejcikova dabei sichtbar schlecht. Während eines Seitenwechsels beim Stand von 2:3 wurde ihr Blutdruck gemessen, sie aß eine Banane. Auch nach der medizinischen Behandlung war Krejcikova offensichtlich nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte, nach Punkten stützte sie sich immer wieder auf den Knien ab. Beim Stand von 3:5 stand sie längere Zeit weinend am Rande des Platzes, holte trotzdem noch ein Spiel, musste sich aber geschlagen geben.
Krejcikova immer wieder von Verletzungen gebremst
«Ich wusste, dass sie mit Verletzungen zu kämpfen hatte», sagte Navarro im Interview nach dem Sieg. «Es war wirklich schwer heute.» Im Vorjahr hatte Krejcikova als Nummer 31 der Setzliste überraschend den Titel gewonnen. Die einstige French-Open-Siegerin wird immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen.
Stich: Wenig Verständnis für Tränen auf Platz
Der frühere Wimbledonsieger Michael Stich sagte als Experte von Amazon Prime, dass er sich schwertue, wenn ein Profi auf dem Platz weine. «Ich habe volles Verständnis dafür, wenn jemand enttäuscht ist, wenn jemand an seine Grenzen geht. Ich habe wenig Verständnis dafür, wenn man auf dem Platz weint und nicht weil ich ein unemotionaler Mensch bin.»
Man überschreite dabei für sich selber eine emotionale Grenze, lasse sich total fallen und könne so keine Leistung mehr bringen. Später sagte Stich, dass Tränen legitim seien und man es nicht kontrollieren könne. «Aber trotzdem sind es sehr große Extreme.»