Die Deutsche Eislauf-Union sieht die Teilnahme von russischen und belarussischen Sportlerinnen und Sportlern bei den Olympischen Spielen im Februar zwiegespalten. «Wenn jetzt die Entscheidung getroffen worden wäre, sie weiterhin komplett auszuschließen, hätte ich damit gut leben können. Weil ich finde, es hat sich auch an der Situation nicht wirklich was geändert», sagte DEU-Präsident Andreas Wagner mit Blick auf den seit Februar 2022 andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Es sei eine «Art Kompromisslösung» gefunden worden, betonte Wagner. «Jetzt hat man die Tür aufgemacht für Athleten, von denen man glaubt, die beurteilen zu können und die sozusagen sauber sind.»
Ihm tun die Athleten leid, die nichts für die Situation können, wie der Funktionär erklärte. «Aber auf der anderen Seite gibt es halt übergeordnete Argumente.» Deshalb wäre aus Sicht von Wagner eine harte Linie durchaus nachvollziehbar.
Drei Eiskunstläufer aus Russland und Belarus dabei
Bei den Winterspielen in Mailand und Cortina d’Ampezzo dürfen im Eiskunstlaufen insgesamt drei russische bzw. belarussische Sportlerinnen und Sportler unter neutraler Flagge an den Start gehen. Aus Russland nehmen Pjotr Gumennik bei den Männern und Adelija Petrosjan bei den Frauen teil. Aus Belarus ist Viktoria Safonowa startberechtigt.
Alle drei hatten im September beim Qualifikationswettbewerb in Peking Quotenplätze für Olympia geholt, nachdem sie für das Event nach Angaben der Internationalen Eislauf-Union ISU unter strengen Auflagen zugelassen wurden. So sollten öffentliche Äußerungen und Auftritte mit Blick auf den Krieg geprüft werden.
