Ledermantel, Kaschmirpullover oder fein gearbeitete Handschuhe von Oma? Hochwertige Kleidung begleitet uns oft über viele Jahre, vorausgesetzt sie wird richtig gepflegt. Damit die edlen Stücke ihre Qualität behalten, kommt es auf die richtige Lagerung an. Eine Expertin gibt Tipps.
Nicht jedes Teil gehört auf den Bügel
Beim Einsortieren der Kleidung lohnt sich ein Blick auf das Material. Besonders Strickteile wie Pullover oder Cardigans sollten nicht aufgehängt, sondern liegend gelagert werden, so Personal-Shopperin Sonja Grau. Denn: Durch das Eigengewicht können sich die Teile schnell in die Länge ziehen und an den Schultern ausbeulen.
Feste Kleidungsstücke wie Mäntel oder Jacken dürfen durchaus auf den Kleiderbügel. Dabei ist es wichtig, breite und stabile Bügel zu verwenden und ausreichend Abstand zu anderen Kleidungsstücken zu lassen. So entstehen keine Druckstellen oder Knitterfalten.
Leder möchte «atmen» können
Ein hochwertiger Ledermantel sollte möglichst einzeln und gut geschützt hängen. Ideal ist ein Kleidersack aus Stoff. Er schützt das Material vor Staub und Licht, lässt aber dennoch genug Luft hindurch zum «atmen», so Grau. Auf Plastikhüllen sollte verzichtet werden, da sie keine Luftzirkulation zulassen. Das Material könnte in der Folge schwitzen oder sogar Schaden nehmen.
Auch kleinere Lederstücke wie Handschuhe brauchen Aufmerksamkeit. In einem atmungsaktiven Stoffsäckchen aufbewahrt, bleiben sie laut Expertin geschützt und gut belüftet.
Sonnenlicht vermeiden und Luft lassen
Licht ist einer der größten Feinde empfindlicher Kleidung. Selbst indirektes Sonnenlicht kann dazu führen, dass Farben ausbleichen oder Stoffe schneller altern. Daher ist ein dunkler und trockener Ort für die Lagerung besonders wichtig, so Sonja Grau. Offene Kleiderstangen sollten etwa nicht in der Nähe von Fenstern stehen.
Auch ausreichend Luft ist für die wertigen Teile wichtig. Kleidung sollte nie zu eng aneinander hängen oder gestapelt liegen. Das verhindert nicht nur Falten, sondern auch unangenehme Gerüche und sorgt für ein gutes Klima im Schrank.
Was behalten und was aussortieren
Nicht jedes Stück muss aufbewahrt werden. Sonja Grau empfiehlt, sich bei der Entscheidung ehrlich mit dem eigenen Stil und Körpergefühl auseinanderzusetzen. Kleidung, die passt und in der man sich wohlfühlt, sollte bleiben. Auch deshalb, weil sich Modetrends immer wiederholen. Wer jedoch ein Teil nie getragen hat oder sich darin unwohl fühlt, sollte es besser aussortieren.
Typische Fehler bei der Aufbewahrung
Ein häufiger Fehler ist es, empfindliche Kleidung zusammen mit Stücken zu lagern, die Reißverschlüsse, kantige Knöpfe oder Pailletten haben. Diese können leicht Schäden wie Kratzer oder Löcher verursachen, so Grau. Deshalb sollten feine Stoffe entweder separat oder gut geschützt gelagert werden.