Der frühere Straßenrad-Weltmeister Julian Alaphilippe hat sich auf der 15. Etappe der Tour de France zu früh gefreut und den vermeintlichen Tagessieg bejubelt. Der Franzose, der sich in der Verfolgergruppe befand und im Massensprint durchsetzte, kam allerdings als Dritter über die Ziellinie in Carcassonne. Zu allem Verdruss war er zuvor gestürzt.

«Leider funktionierte mein Funkgerät nach dem Sturz nicht mehr, also habe ich versucht, den bestmöglichen Sprint hinzulegen und an den Etappensieg zu denken. Wie ein Idiot habe ich die Hände gehoben, aber es waren einige Jungs vor mir», wurde der 33-Jährige von der Nachrichtenagentur Belga mit Verweis auf das französische Fernsehen zitiert. 

Das Missgeschick war dem Weltmeister von 2020 und 2021 schon einmal passiert. Beim Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich im Jahr 2020 hatte er schon die Hände in die Höhe gerissen, doch der Slowene Primoz Roglic siegte. Auch andere Stars waren vor dem vorzeitigen Siegestaumel nicht gefeit. Darunter der belgische Sprint-Star Jasper Philipsen bei der Tour 2022.

Schulter ausgekugelt

In der ersten Rennhälfte kugelte sich Alaphilippe bei dem Sturz nach eigenen Angaben die Schulter aus. Auch der deutsche Hoffnungsträger Florian Lipowitz war in den Sturz verwickelt, blieb aber unversehrt und schloss später wieder zum Hauptfeld auf. 

«Ich erinnerte mich daran, was man im Krankenhaus mit mir gemacht hatte, und schaffte es, sie wieder einzurenken», sagte er. «Es hätte besser ausgehen können, aber ich hätte auch nach Hause fahren können, also ist es okay», bilanzierte Alaphilippe seinen Tag. 

Den Tagessieg holte sich der Belgier Tim Wellens als Ausreißer. Auch Wellens Landsmann Victor Campenaerts schaffte es vor Alaphilippe über die Ziellinie.