Es ist Juli und die Hecken wuchern. Momentan gilt allerdings noch das Schnittverbot – Holziges wie Gebüsche, Sträucher und eben auch Hecken dürfen weder zurückgeschnitten noch entfernt werden. Was hingegen erlaubt ist: schonende Form- und Pflegeschnitte – doch was ist das eigentlich?

Man kann durchaus zur Astschere greifen, «wenn einzelne Zweige seitlich oder nach oben aus der Hecke ragen und so gestutzt werden, dass die ursprüngliche Höhe und Breite der Hecke erhalten bleiben», so Lea-Carina Hinrichs von der Deutschen Wildtier Stiftung. Was nicht erlaubt ist: «die ganze Hecke stutzen oder in geometrische Form schneiden».

Keine elektrische Heckenschere verwenden

Es gilt also: Bitte nur schneiden, wenn es unbedingt nötig ist, etwa damit ein Weg nicht zuwuchert. Den Vögeln zuliebe sollte man dabei auf elektrische Heckenscheren verzichten, «denn sie schneiden in nur kurzer Zeit schnell und radikal das Grün weg», so Hinrichs. Die Verletzungsgefahr ist hoch. 

Vor dem Schneiden die Hecke unbedingt gründlich auf Nester überprüfen. Denn: Liegt ein Nest erst einmal frei, können die Küken zur leichten Beute für Katzen, Marder und Co. werden. Wer ein Nest zerstört, muss außerdem mit einem Bußgeld von mehreren Tausend Euro rechnen.

Ist die Brutzeit nicht bereits vorbei? Nicht unbedingt. Laut der Deutschen Wildtier Stiftung brüten Vögel wie Amsel, Zaunkönig, Heckenbraunelle und Rotkehlchen mehrmals im Jahr. Der regenreiche Sommer beschert den Tieren ausreichend Futter in Form von Regenwürmern und anderen Insekten. Ideale Bedingungen also für eine zweite Brut.