Bundestrainer Christian Wück kann mit den deutschen Fußballerinnen in kompletter Besetzung in das EM-Auftaktspiel gegen Polen gehen. «Wir haben die volle Auswahl», sagte der 52-Jährige vor der Partie gegen den EM-Neuling am Freitag (21:00 Uhr/ARD und DAZN) in St. Gallen.
Es habe in den vergangenen zwei, drei Tagen kleinere muskuläre Probleme bei Spielerinnen gegeben, «die aber nicht gravierend waren. Stand jetzt sind alle bereit.»
Wück betonte bei der Abschlusspressekonferenz, dass nicht nur die Stimmung – wie sein Team immer wieder berichtete – bestens sei, «sondern wir haben auch sehr gute Trainingsleistungen und eine hohe Intensität bei diesem Wetter.»
Bundestrainer warnt vor Polen-Stürmerin Pajor
Der Ex-Profi erlebt in der Schweiz seine Turnierpremiere bei den Frauen, nachdem er 2023 mit den männlichen U17-Junioren Europa- und Weltmeister war. «Ich bin so wie immer», sagte Wück auf die Frage nach der Anspannung. Und: «Ich habe ein sehr, sehr gutes Gefühl. Was wir nicht beeinflussen können, ist die nervliche Anspannung der Spielerinnen.»
4000 deutsche Fans erwartet der DFB in der 16.100 Zuschauer fassenden Arena in St. Gallen. Weitere Gruppengegner sind Dänemark am 8. Juli in Basel und Schweden am 12. Juli in Zürich. Im Viertelfinale droht dem achtfachen Europameister und Mitfavoriten bereits Titelverteidiger England oder Mitfavorit Frankreich.
«Wir wissen, dass wir höllisch aufpassen müssen auf die schnellen Gegenstöße der Polinnen. Wir müssen Ewa Pajor in den Griff bekommen», sagte Wück mit Blick auf Polens Toptorjägerin und Kapitänin. Die langjährige Wolfsburgerin vom FC Barcelona ist vielen deutschen Spielerinnen allerdings bestens bekannt, sie war zweimal Bundesliga-Torschützenkönigin.
Letzte Testspiele machen Wück und Co. Hoffnung
«Ich habe unfassbar oft gegen sie gespielt und weiß, dass sie eine extrem eklige Spielerin ist», sagte Abwehrchefin Janina Minge. Die neue Co-Kapitänin der DFB-Frauen war 2024 vom SC Freiburg nach Wolfsburg gewechselt, als Pajor nach Spanien abwanderte. Minge ist sich allerdings «sicher, dass wir sie in den Griff bekommen».
Der Optimismus von Wück gründet auch auf dem 4:0 gegen die Niederlande und dem 6:0 gegen Österreich zuletzt in der Nations League. «Ich glaube, man hat gemerkt, dass in diesem Spiel gegen die Niederlande irgendetwas passiert ist», sagte er. «Man kann es gar nicht richtig greifen, aber es ist etwas passiert – in der Mannschaftsstruktur und in der Überzeugung innerhalb des Teams.»