Eine Station des Autovermieters Sixt am Ostbahnhof der bayerischen Landeshauptstadt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Peter Kneffel/dpa/Archiv)

Im vergangenen Jahr ist der Autovermieter Sixt noch knapp an einem Verlust vorbeischrammt – jetzt steuert er auf einen Rekordgewinn zu.

Die Nachfrage von Urlaubern und Geschäftsreisenden sei wieder sehr hoch, zusammen mit dem knappen Angebot durch die Lieferprobleme der Autohersteller «führt das zu einem Anstieg des Marktpreisniveaus», sagte Sixt-Finanzvorstand Kai Andrejewski am Donnerstag in Pullach. Für Automieter hatte er gleich noch eine schlechte Nachricht parat: «Wir gehen aktuell von einem anhaltend erhöhten Marktpreisniveau auch im kommenden Jahr aus.»

Im dritten Quartal übertraf der operative Umsatz mit 795 Millionen Euro den Quartalsumsatz im Vor-Corona-Jahr 2019 um 2 Prozent – das Ergebnis vor Steuern lag mit 253 Millionen Euro sogar um 73 Prozent darüber. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 197 Millionen Euro.

In Ferienländern wie Frankreich, Spanien und Italien verzeichnete Sixt eine «hohe Nachfrage bis in den Herbst hinein». In den USA profitierte der Autovermieter davon, dass er sein Netz während der Krisenphase weiter massiv ausgebaut hat. Auch die Investitionen in Digitalisierung und Apps zahlten sich jetzt aus, sagte der Finanzchef. «Die Nachfrage ist in allen Kundengruppen zurückgekommen», und «der Buchungsverlauf im vierten Quartal ist unverändert positiv».

Die Vermietflotte sei «trotz angespannter Beschaffungsmärkte» in Folge der Halbleiter-Engpässe auf 152.000 Autos gewachsen und liege damit nur 8 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau. Die Fahrzeugversorgung werde auch nächstes Jahr herausfordernd bleiben, sagte Andrejewski. Sixt halte die Fahrzeuge länger in der Flotte und kaufe Fahrzeuge auch ohne Rückgabegarantie. Bei Elektroautos richte sich Sixt nach den Wünschen der Kunden. Geschäftskunden fragten sie verstärkt nach, Privatkunden seien da eher zurückhaltend.

Im Gesamtjahr erwartet Sixt einen operativen Umsatz von 2,1 bis 2,3 Milliarden Euro und einen Gewinn von 390 bis 450 Millionen Euro vor Steuern. Damit würde der Vorsteuergewinn von 2019 deutlich übertroffen. «Wir werden weiter von einem positiven Umfeld profitieren», kündigte der Finanzvorstand an.

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