Eine zeitgenössische Aufnahme des russischen Dichters Fjodor Dostojewski. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Ullstein/dpa)

Zum 200. Geburtstag von Fjodor Dostojewski hat Präsident Wladimir Putin den weltberühmten Schriftsteller als «genialen Denker und Patrioten Russlands» gewürdigt.

Der Kremlchef nahm am Donnerstag an der Eröffnung des restaurierten Dostojewski-Museums in Moskau teil und ließ sich von Kulturministerin Olga Ljubimowa durch eine Jubiläumsschau führen. In der Wohnung hatte Dostojewski, der am 11. November 1821 in Moskau als Sohn eines Arztes aus verarmten Adel geboren wurde, seine Kindheit verbracht. Auch in Dresden wurde er geehrt.

Das Museum in der Dostojewski-Straße in Moskau gilt nun als eine der wichtigsten russischen Stätten zur Erinnerung an den Literaten, der 1881 in St. Petersburg starb. In der zweiten Etage des Museums wird an seine Werke wie «Schuld und Sühne» (anderer Titel: «Verbrechen und Strafe»), «Der Idiot» und «Die Brüder Karamasow» erinnert, die zu den Klassikern der Weltliteratur gehören. Wie kaum jemand sonst fand Dostojewski Worte für Seelenzustände in Extremlagen und spürte menschlichen Abgründen nach.

Das Jubiläum wird in vielen Ländern mit Lesungen, Theateraufführungen, Ausstellungen, wissenschaftlichen Konferenzen und neuen Literaturübersetzungen gefeiert. In Dresden, wo Dostojewski – wie später auch Putin als Geheimdienstoffizier – die längste Zeit seiner Aufenthalte im Ausland verbrachte, gab es Blumen für den Dichter und ein Bekenntnis für gute Beziehungen.

Gemeinsam mit dem russischen Botschafter Sergej Netschajew legte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Denkmal für den russischen Autor in Dresden Blumen nieder. Kretschmer sagte: «Es gibt Unterschiede, es gibt auch unterschiedliche Interessen, es gibt auch große Gegensätze. Das Wichtige ist, dass wir miteinander im Gespräch bleiben und versuchen, immer wieder auch gemeinsame Projekte zu initiieren.»

Als einer der bekanntesten russischen Schriftsteller weltweit rufe Dostojewski aber noch immer «leidenschaftliche Diskussionen und widersprüchliche Bewertungen» hervor, sagte der Präsident der Internationalen Dostojewski-Gesellschaft, Wladimir Sacharow. Sein Name lebt heute auch fort an Denkmälern, auf einer Gedenkmünze der russischen Zentralbank zum 200. Geburtstag, aber auch in Straßen- und Metrobezeichnungen. 2006 weihten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Putin in Dresden gemeinsam das Dostojewski-Denkmal ein.

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