Der US-Rapper Young Dolph wurde erschossen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Deslover/ZUMA Wire/dpa)

Der US-Rapper Young Dolph ist in seiner Heimatstadt Memphis im Bundesstaat Tennessee erschossen worden.

Wie die Polizei am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte, fuhren der oder die Täter gegen Mittag in einem Wagen vor und feuerten auf den 36 Jahre alten Musiker, als dieser gerade in einem Keksladen einkaufte.

Bislang sei kein Verdächtiger ermittelt worden, sagte Polizeichefin Cerelyn Davis. «Diese Tat ist ein weiteres Beispiel für die sinnlose Waffengewalt, die wir lokal und landesweit erleben», ergänzte die Behörde.

Ähnlich äußerte sich Bürgermeister Jim Strickland. «Der tragische Schusswaffen-Tod des Rappers Young Dolph ist eine weitere Erinnerung an den Schmerz, den Gewaltverbrechen mit sich bringen», schrieb er auf Twitter. Ein Cousin des Musikers sagte der Zeitung «The Daily Memphian», Young Dolph sei in der Stadt gewesen, um eine an Krebs erkrankte Tante zu besuchen. Am Morgen habe er an einer Benefizaktion zum bevorstehenden Thanksgiving-Fest (Erntedankfest) teilgenommen und Truthähne an Bedürftige verteilt. Am Tatort nahe dem Flughafen kamen zahlreiche trauernde Fans zusammen, wie es weiter hieß.

Wie die örtliche Zeitung «The Commercial Appeal» berichtete, war der Künstler bereits 2017 Ziel von zwei Angriffen geworden. Im Februar sei in Charlotte (North Carolina) mehr als 100 Mal auf seinen gepanzerten Geländewagen gefeuert worden. Diesen Vorfall habe er im Stück «100 Shots» aufgegriffen. Monate später sei er vor einem Hotel in Los Angeles mehrfach angeschossen und schwer verletzt worden.

Young Dolph, dessen richtiger Name Adolph Robert Thornton Jr. war, stammte aus Chicago, zog aber als Kind mit seiner Familie nach Memphis. Der zweifache Vater galt laut Medienberichten als ein Pionier des Indie Rap und hatte 2016 seine erste Platte («King of Memphis») veröffentlicht. Sein bislang erfolgreichstes Album, «Rich Slave», war 2020 erschienen. «Die Welt hat eine Ikone, einen großen Mann und geliebten Künstler verloren», hieß es in einer Stellungnahme seines Managements, aus der das Magazin «Variety» zitierte.

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