Die Themen rund um die großen Sportereignisse haben in diesem Jahr die Anwenderinnen und Anwender der Suchmaschine Google besonders stark interessiert. Die Bundestagswahl landete bei den allgemeinen Suchbegriffen hinter der EM 2021 auf dem zweiten Platz. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Hauke-Christian Dittrich/dpa)

Punktsieg für den Sport: Die Themen rund um die großen Sportereignisse haben in diesem Jahr die Anwenderinnen und Anwender der Suchmaschine Google besonders stark interessiert. In den Jahrescharts des Internet-Konzerns für Deutschland lag der Begriff «EM 2021» auf Platz 1.

Auch bei der Promi-Suche stand mit Christian Eriksen ein tragischer Held der Fußball-EM an erster Stelle: Der dänische Nationalspieler war während der EM-Auftaktpartie gegen Finnland plötzlich auf dem Rasen zusammengebrochen. Auf seinen Herzstillstand folgten dramatische Minuten. Eriksen musste wiederbelebt werden, ein schnelles Eingreifen der Mediziner rettete ihm das Leben. Unterdessen googelte halb Deutschland nach ihm.

In dem Jahresrückblick von Google landete die Bundestagswahl bei den allgemeinen Suchbegriffen hinter der EM 2021 auf dem zweiten Platz. Erst danach folgen allgemeine Suchabfragen zu Corona. Auf den Plätzen 4 und 5 folgen dann mit «Bundesliga» und «Olympia 2021» wieder zwei Sportthemen. Für seinen Jahresrückblick wertet die Suchmaschine Google allerdings nicht die meistgesuchten Begriffe aus, sondern den größten Anstieg beim Suchvolumen.

Viele Fragen nach Whatsapp

An den Google-Trends kann man aber nicht nur die Sportbegeisterung der Menschen in Deutschland ablesen, sondern auch die Tatsache, wie sehr der Messagingdienst WhatsApp zum Alltag gehört. Mehrere technische Störungen im Facebook-Konzern, von denen auch WhatsApp betroffen war, schafften es in die Google-Charts. «Whatsapp Störung» landete bei den allgemeinen Suchabfragen auf Platz 6. Keine Warum-Frage legte mehr zu als «Warum geht Whatsapp nicht?». Bei den Was-Fragen lag «Was ist mit Whatsapp los?» an dritter Stelle – hinter «Was kostet ein PCR-Test?» und «Was ist das Kuba-Syndrom?».

Mit Kuba- oder Havannasyndrom werden Erkrankungen amerikanischer Diplomaten bezeichnet, die zuerst im Jahr 2016 in der kubanischen Hauptstadt gemeldet wurden und bis heute Fragen aufwerfen. Dutzende kanadische und US-Diplomaten sowie deren Angehörige in Kuba litten unter Gesundheitsproblemen wie Benommenheit, Müdigkeit und Kopfschmerzen sowie Hör- und Sehproblemen.

Für den großen Themenbereich Corona veröffentliche Google gesonderte Auswertungen. Vor einem Jahr waren noch keine Impfungen verfügbar, das konnte man auch an den Google-Abfragen ablesen. Besonders populäre Abfragen beschäftigten sich damals mit dem praktischen Umgang mit der Pandemie: Das spiegelte sich unter anderem in der Frage wider, die Nutzer häufig in das Suchfeld eingaben: «Wo bekomme ich Mundschutz her?». In diesem Jahr war die Impfung dagegen ein Top-Thema. Die Menschen wollten wissen: «Wie lange hält die Corona-Impfung?», «Wie lange kein Sport nach der Corona-Impfung?», «Darf man nach der Corona-Impfung Alkohol trinken?» Erst auf Platz 11 der Fragen zu den Impfungen steht «Was spricht gegen die Corona-Impfung?».

«Spitzenkandidat» Armin Laschet

Bei den Suchabfragen zu Politikerinnen und Politikern in Deutschland steht der gescheiterte Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet auf der Spitzenposition. Ihm folgen in den Charts seine erfolgreichen Widersacher Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne) sowie die langjährige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Der Zapfenstreich zum Abschied für Merkel schaffte es bei den Nachrichtenthemen immerhin auf Platz 3 – hinter den Schlagzeilen zur Bundestagswahl 2021 und Corona.

In der Rubrik «Abschied» rührte die Anwenderinnen und Anwender von Google vor allem der Tod des polnischen Models Kasia Lenhardt, die 2012 in der Castingshow «Germany’s Next Topmodel» aufgetreten war. Auch der frühe Tod des Schauspielers Willi Herren, der durch seine Rolle in der ARD-Sendung «Lindenstraße» bekannt geworden war, interessierte viele Menschen, gefolgt von Suchabfragen zu Prinz Philip, TV-Moderator Jan Hahn und YouTube-Star Philipp Mickenbecker.

Von Christoph Dernbach, dpa

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