Ein leeres Fischernetz an einem Krabbenkutter. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sina Schuldt/dpa)

Ausbleibende Fangmengen und niedrige Erzeugerpreise haben die Existenzsorgen der Krabbenfischer an der deutschen Nordseeküste im zweiten Corona-Jahr 2021 vergrößert.

«Nach drei schlechten Jahren sind alle Reserven aufgebraucht», sagte der Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft der Deutschen Krabbenfischer (EzDK), Dirk Sander, der Deutschen Presse-Agentur. Bereits 2019 und 2020 waren für die Fischer unterdurchschnittliche Wirtschaftsjahre. Zuletzt hätten auch noch höhere Dieselpreise vielen Krabbenfischern zu schaffen gemacht, sagte Sander. Seine Erzeugergemeinschaft vertritt rund 100 Betriebe zwischen Sylt in Schleswig-Holstein und Ditzum in Ostfriesland.

Auch bei den Krabbenfischern der zweiten großen Erzeugergemeinschaft, Küstenfischer der Nordsee, ist die Stimmung am Boden. Demnach lag der Erzeugerpreis 2021 wie schon im Vorjahr im Schnitt bei rund drei Euro pro Kilogramm Nordseekrabben. «Das ist eigentlich für die Fangmenge, die angelandet wurde, zu gering», sagte Geschäftsführer Günter Klever. «Es hätten doch an die zehn Euro sein müssen.»

Nach vorläufigen Angaben der Erzeugergemeinschaften sind den Krabbenfischern in diesem Jahr etwa 7000 bis 8000 Tonnen Krabben in die Netze gekommen, etwa so viele wie 2020, als viele Kutter wegen der Pandemie eine Zwangspause einlegen mussten.

Die Landwirtschaftskammer in Niedersachsen schätzt den Umsatz der Branche für 2021 nach vorläufigen Angaben auf Vorjahresniveau bei rund 30 Millionen Euro. Das ist etwa ein Drittel weniger vom Mittel der vergangenen zehn Jahre. Vor Corona 2019 lag der Umsatz gar bei nur 25 Millionen Euro. «Wenn das so weiter geht, sehe ich da keine wirtschaftliche Zukunft», sagte Fischereiexperte Philipp Oberdörffer von der Landwirtschaftskammer.

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