Die Häuserpreise in Großbritannien sind trotz der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr so stark gestiegen wie seit 2007 nicht mehr.
Der durchschnittliche Kaufpreis für ein Haus betrug rund 276.000 Pfund (etwa 330.000 Euro) und damit fast zehn Prozent mehr als im Jahr 2020, wie aus dem Hauspreisindex der Halifax-Bank hervorgeht. Seit 2007 habe es keinen so großen Anstieg der Immobilienpreise im Jahresvergleich mehr gegeben, hieß es am Freitag.
Auf absolute Summen bezogen bricht der 2021er-Durchschnittspreis sogar noch einen weiter zurückliegenden Rekord: Mit mehr als 24.500 Pfund über dem Vorjahrespreis machte er einen so großen Sprung, wie er seit 2003 nicht mehr gemessen wurde.
Homeoffice befeuert den Boom
«Der Häusermarkt hat sich 2021 anders entwickelt als erwartet», sagte Halifax-Manager Russell Galley. Etliche Menschen hätten in Zeiten der Pandemie mehr Geld zur Verfügung gehabt, weil die Möglichkeiten, Geld auszugeben, geschrumpft seien. Außerdem habe die Aussetzung der Grunderwerbsteuer den Hauskauf im ersten Teil des Jahres 2021 attraktiver gemacht. Die Regierung hatte die Steuer für die ersten 500.000 Pfund bei Immobilienkäufen ausgesetzt, um die Branche zu unterstützen. Die Maßnahme lief im September aus.
Auch die Entwicklung zu mehr Homeoffice befeuerte den Boom auf dem Immobilienmarkt, da viele Menschen nicht nur mehr Zeit zuhause verbrachten, sondern auch häufiger von dort aus arbeiten und daher mehr Platz haben wollen.
Prognose zur weiteren Entwicklung
Die Immobilienexperten von Halifax erwarten allerdings, dass die Entwicklung der Preise im Jahr 2022 nicht weiter so steil bergauf gehen wird. Das liegt unter anderem an den stark steigenden Verbraucherpreisen, was das Budget potenzieller Käufer belastet.
Eine andere Auswertung zu den Immobilienpreisen in Großbritannien war vor einigen Tagen zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. Die Bausparkasse Nationwide Building Society teilte sogar mit, der Anstieg der Häuserpreise sei der höchste jemals von ihr gemessene gewesen.