Ganz in Rot und schulterfrei: die britische Herzogin Kate von Cambridge. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Paolo Roversi/Kensington Palace/AP/dpa)

Ganz bescheiden, nur im Kreis der Familie, hat die britische Herzogin Kate am Sonntag ihren 40. Geburtstag gefeiert. Ähnlich wie Queen Elizabeth II. (95), die ihre Pläne für Weihnachten und den Jahreswechsel wegen der Omikron-Welle in der Corona-Pandemie erheblich eingeschränkt hatte, ging Kate mit gutem Beispiel voran.

Für die Öffentlichkeit präsentierte sich die Herzogin von Cambridge an ihrem Geburtstag mit drei Fotografien in verschiedenen weiblichen Rollen des Königshauses. Auf einem der Fotos blickt sie keck in die Kamera. Sie trägt dazu ein glamouröses rotes Kleid, das eine Schulter unbedeckt lässt und an der anderen in großen Falten bis auf den Ellenbogen herabhängt. Die Hände stecken lässig in den weiten Rockfalten. Das Bild zierte die Titelseiten mehrerer großer Sonntagszeitungen des Landes.

Symbolträchtige Porträts

Ein anderes Bild zeigt Kate würdevoll in Schwarz-Weiß, den Blick gedankenverloren zur Seite gewandt, in einem weißen Kleid aus gerafftem, hauchdünnem Stoff – beinahe wie auf einer der frühen Fotografien aus dem 19. Jahrhundert von Queen Victoria. Und auf einem dritten Porträt, ebenfalls schwarz-weiß, blickt sie mit einem warmen Lächeln in die Kamera. Sie trägt ein mit Rüschen überquellendes Kleid und ähnelt dabei ein wenig ihrer vor 25 Jahren gestorbenen Schwiegermutter Prinzessin Diana.

Es handele sich um die symbolträchtigsten Fotos, die bisher von Kate gemacht wurden, kommentierte die konservative Zeitung «Sunday Telegraph». «Sie zeigen auch die verschiedenen Seiten der Herzogin, von der freundlich lächelnden, nahbaren Mutter zu der mehr distanzierten, erhabenen Pose einer künftigen Königin», so das Blatt weiter. Die Porträts sollen zunächst in verschiedenen Teilen des Landes ausgestellt werden, bevor sie in der National Portrait Gallery in London bei deren Wiedereröffnung im kommenden Jahr gezeigt werden.

Kate als Stil-Ikone

Angefertigt hatte die Bilder der italienische Fotograf Paolo Roversi in Londons botanischem Garten Kew Gardens. Im Interview der Zeitung «Corriere della Sera» (Sonntag) schwärmte er von dem Foto-Shooting. «Am Ende wollte ich noch Fotos in Bewegung machen. So habe ich sie mit diesem wundervollen weiten Rock vor meinem Objektiv tanzen lassen», sagte der 74-Jährige. Roversi sprach von einer Art schnellem Walzer, gemischt mit einer Prise Rock ’n‘ Roll. Kate revanchierte sich mit einem persönlichen Dank per Twitter: «Danke für all die sehr lieben Geburtstagswünsche und dir Paolo und der National Portrait Gallery für diese drei besonderen Porträts», schrieb sie in der mit einem C signierten Nachricht.

Kate ist selbst eine leidenschaftliche Fotografin – zu Geburtstagen ihrer Kinder veröffentlicht der Palast meist Bilder der kleinen Royals, die sie selbst gemacht hat. Kate gilt als absolut stilsicher. Die Kleidungsstücke, die sie und ihre Kinder in der Öffentlichkeit tragen oder die auf Bildern zu sehen sind, werden von Royal-Fans innerhalb kürzester Zeit identifiziert und sind oft schnell ausverkauft.

Catherine Middleton, wie sie mit bürgerlichem Namen heißt, hat sich bei den Briten den Ruf einer pflichtbewussten, stets zurückhaltenden Vertreterin des Königshauses erarbeitet. Sie liegt inzwischen auf der Beliebtheitsskala der noch lebenden Royals auf Platz drei hinter Queen Elizabeth II. (95) und ihrem Mann Prinz William (39). Gerne zeigt sie sich auf Fotos auch als Vorzeigemutter mit ihren Kindern Prinz George (8), Prinzessin Charlotte (6) und Prinz Louis (3).

Im Einsatz für Kinder

Die Herzogin setzt sich seit Jahren für die psychische Gesundheit von Kindern ein. Und trotz aller Zurückhaltung überrascht sie immer wieder auch mit selbstbewussten Auftritten: Bei einem Weihnachtskonzert in der Westminster Abbey trat sie kürzlich am Klavier an der Seite des schottischen Popstars Tom Walker auf und spielte mit ihm einen ergreifenden Song – im Gedenken an die vielen Corona-Toten des Landes.

Kate gilt als aufsteigender Stern der britischen Königsfamilie. Das schien auch die Queen vor kurzem anzuerkennen, als sie Kate bei ihrer Weihnachtsansprache für die «bewundernswerte Unterstützung» lobte, die Enkelsohn William beim Einsatz für den Klimaschutz von seiner Frau erhalte.

Von Christoph Meyer und Johannes Neudecker, dpa

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