Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fredrik von Erichsen/dpa)

Vor den geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) herrscht am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag Zurückhaltung.

Nach der Stagnation des Dax am Vortag gab der Leitindex im frühen Handel um ein halbes Prozent auf 15.537 Punkte nach. Damit ist die Erholung vom Montag und Dienstag vorerst beendet.

Die EZB gerät zunehmend unter Druck, auf die hohe Inflation zu reagieren. Entgegen vielen Erwartungen hat sich die Teuerung im Währungsraum zuletzt nicht abgeschwächt, sondern noch beschleunigt. Zwar dürfte sich an den rekordniedrigen Leitzinsen nichts ändern. Analysten halten es aber für möglich, dass die EZB angesichts der hohen Inflation ihre Wortwahl ändert. Einige Beobachter schließen nicht mehr aus, dass die EZB schon früher als 2023 mit Zinserhöhungen beginnt.

Der MDax der mittelgroßen Titel sank am Donnerstagmittag um 0,7 Prozent auf 33.800 Zähler. Der EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone verlor ebenfalls 0,7 Prozent.

Einen Dämpfer gab es zudem vom Facebook-Konzern Meta. Mit den Quartalszahlen und Geschäftsprognosen enttäuschte dieser die Anleger schwer, die Aktie brach zeitweise um mehr als ein Fünftel ein. Hierzulande gerieten Aktien von Unternehmen, deren Geschäfte internetbasiert sind, unter Druck: Die Verluste von Zalando, Delivery Hero, Hellofresh, Auto1 und Shop Apotheke reichten von 1,8 bis zu 5,3 Prozent.

Daneben richtet sich der Blick auf die Quartalsberichte der Unternehmen. Die Zahlen der beiden Dax-Werte Infineon und Siemens Healthineers wurden unterschiedlich aufgenommen. Infineon-Aktien fielen am Dax-Ende um 4,3 Prozent. Siemens Healthineers stiegen dagegen um 1,5 Prozent auf Rang drei im Dax. Der Hersteller medizintechnischer Geräte erhöhte die Prognose für das laufende Geschäftsjahr.

Deutsche Telekom stiegen an der Dax-Spitze um 2,8 Prozent. Analysten lobten die Zahlen der Tochter T-Mobile US vom Vorabend. Die Aktie hatte im späten Handel fast acht Prozent gewonnen.

In der zweiten Reihe verloren Rational 3,5 Prozent. Hier bremsten Versorgungsengpässe bei elektronischen Bauteilen den Jahresendspurt 2021.

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