Der russische Krieg gegen die Ukraine versetzt auch die Finanzmärkte weltweit in Turbulenzen. (Bild aus Sao Paulo in Brasilien) (Urheber/Quelle/Verbreiter: Cris Faga/ZUMA Press Wire/dpa)

Die russische Notenbank hat mit einer Zinsanhebung auf die Finanzsanktionen des Westens im Zuge des Ukraine-Kriegs reagiert. Der Leitzins steige um 10,5 Punkte auf 20 Prozent, teilt die Zentralbank mit.

Die außenwirtschaftlichen Bedingungen hätten sich drastisch verändert. Die höheren Zinsen sollen dem Abwertungsrisiko der Landeswährung Rubel und Inflationsgefahren entgegenwirken.

Am Morgen verlor der Rubel gegenüber dem Dollar etwa acht Prozent an Wert. Ein Dollar kostete im Gegenzug mit rund 90 Rubel so viel wie nie. Im sogenannten Offshore-Handel außerhalb Russlands war die Landeswährung noch stärker abgestürzt.

Russland verbietet Ausländern Wertpapierverkäufe

Das Finanzministerium führte darüber hinaus eine Pflicht für Unternehmen ein, Teile ihrer Erlöse in Fremdwährung zu veräußern. Die Maßnahme dürfte ebenfalls darauf abzielen, einen Rubel-Kurssturz zu begrenzen.

Schon am Morgen hatte die Notenbank weitere Maßnahmen zur Stützung des Finanzsystems ergriffen. So wurde es Wertpapierhändlern untersagt, russische Wertpapiere im Besitz von Ausländern zu verkaufen. Mit Kapitalspritzen und Fremdwährungsgeschäften sollen zudem heimische Geldinstitute gestützt werden.

Zentralbank: Genügend Liquidität da

Die EU hatte in der Nacht zum Montag ihre Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft gesetzt. Die Strafmaßnahme gilt als ebenso schwerwiegend wie der in Kürze geplante Ausschluss einiger russischer Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift.

Bereits am Sonntag hatte Russlands Zentralbank angesichts des bevorstehenden Ausschlusses aus Swift den heimischen Banken Unterstützung zugesichert. Es gebe genügend Kapital und Liquidität für eine ununterbrochene Funktion bei jeder beliebigen Situation, teilte die Bank mit.

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