Die Autoindustrie leidet besonders stark am Materialmangel in Folge von Lieferengpässen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa)

Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich im Februar wieder verschärft. Besonders die Autoindustrie und der Maschinenbau sind betroffen – und diese Branchen könnten in Folge des Ukraine-Kriegs noch größere Probleme bekommen.

Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Peter Adrian, verwies auf Rohstoffe wie Palladium, das für Autokatalysatoren benötigt wird. Hier sei Russland hinter Südafrika die Nummer 2 auf dem Weltmarkt. «Wenn das nicht mehr aus Russland geliefert werden kann, drohen in einzelnen Wirtschaftssektoren massive Störungen. Dann entsteht tatsächlich die Gefahr, dass es zu Lieferverzögerungen bei Autos kommen kann», sagte Adrian den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Wie das Münchner Ifo-Institut am Montag mitteilte, klagten im Februar mit 74,6 Prozent fast frei Viertel der Firmen über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Im Januar hatte sich mit 67,3 Prozent noch eine Entspannung angedeutet. Im Dezember hatten 81,9 Prozent der rund 2300 regelmäßig befragten Betriebe über Probleme berichtet.

«Die erhoffte Trendwende ist ausgeblieben», sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. Die Materialknappheit habe in allen Branchen wieder zugenommen. Dies verzögere weiter den Aufschwung in der Industrie. So berichteten laut Ifo 89 Prozent der Unternehmen aus Autoindustrie und Maschinenbau von Lieferproblemen. Dicht dahinter folgen die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten und elektrischen Ausrüstungen mit jeweils rund 88 Prozent. «Für die Industrie bleibt es somit schwierig, die sehr gute Auftragslage in Produktion umzusetzen», sagte Wohlrabe.

DIHK-Präsident Adrian betonte, Russland werde wohl versuchen, sich von Sanktionen des Westens betroffene Produkte nun aus China zu beschaffen. Dies könnte dann Einfluss auf die deutschen Handelsbeziehungen mit China haben.

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