Das Logo von Audi hängt an der Fassade eines Audi-Händlers. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Julian Stratenschulte/dpa)

Die Volkswagen-Tochter Audi wagt angesichts des Ukraine-Kriegs keine Prognose für dieses Jahr. Finanzvorstand Jürgen Rittersberger sagte in Ingolstadt: «Im März und im April sehen wir deutliche Belastungen auf der Produktionsseite.»

Wie das im zweiten Halbjahr aufzuholen sei und welche weltwirtschaftlichen Auswirkungen der Krieg haben werde, sei derzeit nicht absehbar.

Vorstandschef Markus Duesmann sagte, bisher habe Audi alle kundenspezifischen Kabelbäume für die in Europa gebauten Autos aus der Ukraine bezogen. Die Zulieferer in der Ukraine versuchten weiter zu produzieren: «In Laufweite zu einem Bunker wird dort weiter produziert, teilweise in drei Schichten. Das macht mich sprachlos, in welchen Umfang die Ukrainer dort agieren.» Die Audi-Zulieferer erhöhten jetzt ihre Kapazitäten in Rumänien, Ungarn, Tunesien und Marokko, und auch aus China und Mexiko werde nach Europa geliefert.

Im vergangenen Jahr hatte Audi wegen fehlender Halbleiter wie im Vorjahr nur 1,7 Millionen Autos verkauft, aber 53 Milliarden Euro Umsatz und ein Rekordergebnis von 5,5 Milliarden Euro erzielt. Dazu trugen die vergleichsweise hohen Autopreise, ein starkes Ergebnis der Töchter Lamborghini und Ducati sowie Rohstoffbewertungs- und Währungseffekte bei. Die operative Umsatzrendite samt China-Geschäft lag bei 12,5 Prozent.

Weil sich die Halbleiter-Versorgung schon Ende vergangenen Jahres verbessert habe, habe Audi im Januar und Februar ordentlich produzieren können, sagte Rittersberger. Er erwarte bei den Halbleitern eine weitere Entspannung. Allerdings wisse niemand, ob sich der Ukraine-Krieg nicht auch hier auswirke.

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