Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: picture alliance / dpa)

Zum Ende einer verkürzten Handelswoche hat sich der Dax am Gründonnerstag mit leichten Gewinnen in die Osterpause verabschiedet.

Der deutsche Leitindex stieg um 0,62 Prozent auf 14.163,85 Punkte. Damit konnte er einen Wochenverlust von zeitweise fast drei Prozent auf unter ein Prozent eindämmen. Der MDax kletterte um 0,87 Prozent auf 30.669,35 Punkte.

«Eine Osterüberraschung seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) blieb aus», schrieb Analyst Christian Reicherter von der DZ Bank. Die Notenbanker blieben bei ihrer abwartenden Haltung, während in den USA die Zinswende längst läuft.

Kursgewinne gab es auch bei anderen wichtigen europäischen Indizes: Der EuroStoxx 50 stieg um 0,6 Prozent auf knapp 3849 Punkte. Der Cac 40 in Paris legte um 0,7 Prozent zu und der FTSE 100 gewann 0,5 Prozent.

Europaweit deutlich erholt zeigten sich vor allem Aktien aus dem Bereich Tourismus und Freizeit. Im Dax gehörten Papiere von Airbus und des Triebwerkherstellers MTU zu den besten Werten. Im MDax waren die Anteilscheine des Autovermieters Sixt, des Flughafenbetreibers Fraport und der Lufthansa besonders gefragt. Fluggesellschaften profitierten von positiven Signalen des Billigfliegers Wizz Air für das erste Quartal.

Erneut deutlich abwärts ging es im Dax indes für die Papiere von Delivery Hero, bei denen die Anleger 2022 inzwischen einen Verlust von 63 Prozent hinnehmen müssen. Analyst Adrien de Saint Hilaire von der Bank of America (BofA) äußerte sich skeptisch zu Essenslieferanten. Er begründete dies mit einer immer trüberen Verbraucherstimmung und angespannten Bilanzen. Gerade bei Delivery Hero signalisierte er weiteres Rückschlagrisiko.

Auch VW-Aktien gaben trotz hoher Konzerngewinne nach. Im ersten Quartal halfen den Wolfsburgern Sondereffekte aus Rohstoffsicherungsgeschäften. Problematisch bleibt nach wie vor der Verkauf von Fahrzeugen, der wegen fehlender Halbleiter stockt. Zudem betonte das Management die Unsicherheiten rund um den Krieg in der Ukraine.

Bei Auto1 aus dem SDax zeichnet sich dagegen nach langer Durststrecke für die Anleger Besserung ab. Die Papiere des Online-Autohändlers versuchen mit zweistelligem Kursgewinn eine Bodenbildung, nachdem sie sich im Jahresverlauf zwischenzeitlich mehr als halbiert hatten.

Der Eurokurs fiel angesichts der abwartenden Haltung der EZB mit 1,0757 US-Dollar auf den tiefsten Stand seit fast zwei Jahren, bevor er sich zuletzt wieder knapp über 1,08 Dollar stabilisierte. Die Notenbank hatte den Referenzkurs noch auf 1,0878 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite weiter von 0,72 Prozent am Vortag auf 0,68 Prozent.

Der Rentenindex Rex stieg um 0,17 Prozent auf 136,85 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,4 Prozent nach auf 154,89 Punkte.

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