BMW hat bei Gewinn und Umsatz zugelegt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christophe Gateau/dpa)

BMW hat Umsatz und Gewinn im ersten Quartal kräftig erhöht. Hauptgrund war die Übernahme der Mehrheit am chinesischen Gemeinschaftswerk BMW Brilliance Automotive (BBA), das damit vollständig in die BMW-Bilanz einfließt.

Daneben sorgten auch höhere Fahrzeugpreise bei hoher Nachfrage und knappem Angebot für Rückenwind, wie BMW am Donnerstag mitteilte.

Der Konzernumsatz stieg um 16 Prozent auf 31,1 Milliarden Euro, das Ergebnis vor Steuern verdreifachte sich sogar von 3,8 auf 12,2 Milliarden Euro. Hierzu trug die Neubewertung der im Februar von 50 auf 75 Prozent erhöhten BBA-Anteile 7,7 Milliarden Euro bei. Unter dem Strich blieb ein Quartalsgewinn von 10,2 Milliarden Euro nach Steuern.

Im Gesamtjahr rechnet BMW mit einem Fahrzeugabsatz auf Vorjahresniveau und mit einem deutlichen Gewinnzuwachs wegen der Vollkonsolidierung von BBA. Vorstandschef Oliver Zipse sagte, die Auftragsbücher seien über Monate hinaus gefüllt. «Noch nie in der Geschichte unseres Unternehmens hatten wir mehr Vorbestellungen als heute.»

Im ersten Quartal waren die Autoverkäufe um 6 Prozent gesunken – wegen der Engpässe bei Halbleitern und Kabelbäumen, der zu Werksschließungen in Europa führte, und wegen der Corona-Lockdowns in China, die dort ebenfalls zu Produktionsstopps führten. Nur in Amerika stiegen die Verkaufszahlen.

Die Belieferung mit Kabelbäumen habe sich mittlerweile aber stabilisiert, sagte Zipse. Bei der Versorgung mit Halbleitern dagegen erwarte er «frühestens im zweiten Halbjahr eine Verbesserung». Grundsätzlich blieben Halbleiter auch nächstes Jahr noch knapp. Die Preise für Neu- und Gebrauchtwagen dürften angesichts der Nachfrage weltweit auf sehr hohem Niveau bleiben, sagte Finanzvorstand Nicolas Peter. Auch der schwache Euro verschafft BMW Rückenwind.

Belastend wirken dagegen die extrem verteuerten Rohstoffe. Einige für Elektro-Autos unabdingbare Industrie- und Edelmetalle seien auf Rekordpreisniveau: Hier drohten neue Abhängigkeiten, sagte Zipse und warnte vor einem schnellen kompletten Umstieg auf E-Mobilität. In jeder Batterie steckten einige hundert Kilo Rohstoffe, die nicht aus Europa kämen. «Deswegen plädieren wir auch vor diesem Hintergrund für einen technologieoffenen Ansatz und die nachhaltige Weiterentwicklung aller Antriebsformen», inklusive Wasserstofftechnologie, sagte der BMW-Chef.

BMW hat inzwischen acht reine Batterieautos (BEV) auf dem Markt und will dieses Jahr 10 Prozent seiner Autos mit vollelektrischem Antrieb verkaufen. Ab 2025 soll die «Neue Klasse» mit einer auf E-Antrieb ausgelegten Plattform und einer neuen Generation von Batteriezellen vom Band laufen, den BEV-Verkaufszahlen einen kräftigen Schub geben und die Batterieautos so profitabel machen wie heute die Verbrenner. 2030 soll jeder zweite verkaufte BMW ein BEV sein.

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