Die Wall Street in New York. (Urheber/Quelle/Verbreiter: John Minchillo/AP/dpa)

Die Wall Street ist auch am Freitag nicht zur Ruhe gekommen. Nach dem US-Jobbericht blieben die Anleger in Erwartung weiterer drohender Zinserhöhungen nervös.

Der Dow Jones Industrial hatte in der Spitze eineinhalb Prozent verloren, aber auch einen kurzen Ausflug ins Plus geschafft. Am Ende gab er um 0,30 Prozent auf 32.899,37 Punkte nach. Im Wochenverlauf hat er damit fast gleich viel verloren.

Achterbahn-ähnliche Schwankungen prägten in diesen Tagen den Aktienmarkt, hieß es. An der Nasdaq-Börse hatte der technologielastige Nasdaq 100 am Freitag im Extrem sogar zweieinhalb Prozent verloren beziehungsweise ein halbes Prozent gewonnen. Am Ende blieben mit einem Abschlag von 1,22 Prozent auf 12.693,54 Punkte deutlichere Verluste übrig als im Dow. Als dritter US-Index im Bunde fiel der breiter gefasste S&P 500 um 0,57 Prozent auf 4123,34 Punkte.

Die Anleger müssten sich derzeit drei Problemen gleichzeitig stellen: Nachlassendem Wachstum, höheren Kosten und steigenden Zinsen, sagte Marktstratege Sean Darby von der Investmentbank Jefferies. Zwar hat die US-Wirtschaft im April mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet, dies hat aber für Anleger eine Kehrseite: Laut dem NordLB-Analysten Tobias Basse bleibt die US-Notenbank Fed mit ihren geldpolitischen Straffungen unter Druck.

«Bei ihren Maßnahmen müssen die Zentralbanken in der jetzigen Situation auch schädliche Nebenwirkungen auf die Konjunktur in Kauf nehmen. Die Inflationsbekämpfung hat jetzt Vorrang», sagte Chefvolkswirt Ulrich Kater von der Dekabank. Entsprechend wurde der jüngste Arbeitsmarktbericht am Freitag besonders kritisch beäugt. Dieser zeigte, dass die US-Wirtschaft im April mehr Arbeitsplätze geschaffen hatte als erwartet.

Mit Blick auf Einzelwerte waren Ölkonzerne mal wieder eine positive Ausnahme wegen eines steigenden Ölpreises. Während die Debatte über ein europäisches Öl-Embargo gegen Russland weiter geht, sorgte die Ankündigung der USA für Preisauftrieb, dass ab diesem Herbst mit der Wiederbefüllung der strategischen Ölreserven begonnen werden soll. Chevron bauten ihren Tagesgewinn auf 2,7 Prozent aus und waren damit der beste Dow-Wert.

Ein düsterer Tag war es dagegen für Anleger im US-Sportartikelsektor. Während die Aktien von Under Armour nach Zahlen um mehr als ein Viertel abrutschten, wurden die Nike-Aktien im Dow mit einem Abschlag von 3,5 Prozent mit erfasst. Under Armour enttäuschte die Anleger nicht nur mit einem Quartalsverlust, sondern auch mit dem Jahresausblick. UBS-Analyst Jay Sole sieht für die Ergebnisschätzungen am Markt nun ein Korrekturrisiko von bis zu 19 Prozent.

An der Nasdaq kommen derweil die mittlerweile rekordtiefen Peloton-Aktien nicht wieder auf die Beine. Die Papiere des einst als großer Corona-Gewinner gehandelten Fitness-Spezialisten sackten am Freitag nochmals um 7,7 Prozent ab. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg in Berufung auf Kreise berichtete, sucht das Unternehmen derzeit nach einem großen Investor, der mit 20 Prozent der Anteile einsteigen könnte.

Der Euro schloss sich dem Auf und Ab an den Aktienmärkten im Bereich zwischen 1,05 und 1,06 US-Dollar an. Zuletzt pendelte sich der Kurs mit 1,0548 Dollar in der Mitte der Tagesspanne ein. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0570 (Donnerstag: 1,0568) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9461 Euro.

US-Staatsanleihen haben sich am Freitag etwas leichter gezeigt. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen fiel um 0,29 Prozent auf 117,72 Punkte. Die gegenläufige Rendite stieg in dieser Laufzeit bis auf 3,13 Prozent. Sie bewegte sich damit auf dem Niveau von Ende 2018.

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