Straßenbahn, Bus oder Bahn: Einer Umfrage zufolge ist Nutzerinnen und Nutzern vor allem Flexibilität und Unabhängigkeit am Wichtigsten. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jens Schlüter/dpa)

Bei der eigenen Mobilität ist vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern Flexibilität und Unabhängigkeit wichtiger als die Umweltfreundlichkeit. Das geht aus einer Umfrage hervor, die der Tüv-Verband am Montag in Berlin vorgestellt hat.

Danach befragt, was ihnen bei der eigenen Mobilität besonders wichtig ist, gaben rund 56 der Menschen an, dass sie möglichst unabhängig und flexibel unterwegs sein wollen.

Außerdem war für sie entscheidend, dass sie schnell ans Ziel kommen (43 Prozent), verlässlich und planbar unterwegs sind (38 Prozent) und dass es wenig kostet (26 Prozent). Nur 19 Prozent der Befragten gab an, dass ihnen auch die Umweltfreundlichkeit wichtig sei. Keine andere Option erhielt demnach so wenige Stimmen.

Allerdings äußerten sich die Teilnehmenden in anderen Fragen zu diesem Aspekt widersprüchlich. Direkt danach befragt, welche Rolle der Umwelt- und Klimaschutz bei ihrer Verkehrsmittelwahl oder bei neuen Anschaffungen spiele, gab mehr als die Hälfte der Befragten an, dass diese «eher groß» oder sogar «sehr groß» sei.

Auto bleibt das Verkehrsmittel Nummer Eins

Trotzdem bleibt das eigene Auto das Verkehrsmittel Nummer Eins. Rund 72 Prozent sagten, das Auto an einem gewöhnlichen Werktag zu nutzen. Vor der Corona-Krise lag dieser Anteil bei einer weiteren Tüv-Umfrage noch bei 65 Prozent. Der Anteil derjenigen, die im Alltag auch in Busse und Bahnen des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) steigen, ging im selben Zeitraum von 32 auf 25 Prozent zurück.

«Der individuelle Verkehr per Auto, Fahrrad oder Motorrädern gewinnt», sagte der Geschäftsführer des Tüv-Verbands, Joachim Bühler. «Dagegen haben viele Menschen während der Pandemie Busse und Bahnen aus Sorge vor Ansteckung vermieden.» Das heiße aber nicht, dass die Befragten sich keinen attraktiveren ÖPNV wünschten.

Mit Blick auf Elektroautos bleiben die Verbraucherinnen und Verbraucher skeptisch. Nur rund jeder vierte Befragte denke über eine Anschaffung nach oder halte diese sogar für «sehr wahrscheinlich», heißt es in der Umfrage. Für alle anderen kommt ein E-Auto derzeit nicht in Frage. Gründe dafür bleiben nach wie vor die aus Sicht der Befragten zu geringe Reichweite sowie hohe Anschaffungskosten. Auch die Ladeinfrastruktur halten rund 44 Prozent für nicht ausreichend.

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