Die deutsche Reederpräsidentin Gaby Bornheim hat für mehr Frauen an Bord der Handelsflotte geworben.
«Wir sind uns im Klaren: Es braucht unbedingt mehr weibliche Seefahrer», sagte Bornheim am Dienstag in Hamburg zum Internationalen Tag der Frauen in der Seeschifffahrt am 18. Mai. Das gelte «nicht zuletzt, weil die Schifffahrt wie alle anderen Branchen auch ein Nachwuchsproblem hat».
Die Internationale Schifffahrtsorganisation IMO hat den 18. Mai erstmals in diesem Jahr Frauen in der Seefahrt gewidmet. «Der Tag soll dazu beitragen, Einstellung und Beschäftigung von Frauen im maritimen Sektor zu fördern und Bemühungen zu verstärken, das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern in der Schifffahrt zu verringern», heißt es beim Verband Deutscher Reeder (VDR). Bornheim ist seit Dezember die erste Frau an der Spitze des Verbandes.
An Bord der deutschen Handelsflotte sind nach Verbandsangaben derzeit von 6927 in Deutschland sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nur knapp sechs Prozent weiblich. International fällt die Männerdominanz in der Seefahrt noch deutlicher aus. Nach einem Bericht der internationalen Reederverbände Bimco und ICS seien nur 1,2 Prozent der weltweit 1,9 Millionen Seeleute Frauen, so der VDR.
IMO-Generalsekretär Kitack Lim betonte, die Gleichstellung der Geschlechter sei «eine wichtige Grundlage für eine nachhaltige Zukunft». Die IMO mit Sitz in London ist eine Sonderorganisation der UN mit derzeit 175 Mitgliedsländern.