Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fredrik von Erichsen/dpa)

Die Schaukelbörse der vergangenen Tage hat sich am Dienstag fortgesetzt. Nach Kursgewinnen zum Wochenbeginn ging es kräftig abwärts.

Der Dax verlor 1,8 Prozent auf 13.919,75 Punkte und fiel in den Abwärtstrend zurück. Seit Wochen schon pendelt der Leitindex um die Marke von 14.000 Zählern. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen büßte 1,9 Prozent auf 28.894,33 Punkte ein.

«Letzten Endes ist die konjunkturelle Unsicherheit immens, und auch wenn eine Rezession nicht das Basisszenario ist, so ist sie doch eine realistische Perspektive», sagte Analyst Craig Erlam vom Handelshaus Oanda. Zuletzt hätten die Wachstumsschwäche Chinas und eine Gewinnwarnung des Social-Media-Unternehmens Snap die Anleger verunsichert. Mit Snap gerieten an der US-Börse Nasdaq auch andere Branchentitel wie Meta, Pinterest und Match Group unter Druck.

Auch in Frankfurt waren es Internetaktien wie Delivery Hero, Zalando und Hellofresh, die teilweise mehr als 9 Prozent einbüßten. Im SDax sackte About You um mehr als 7 Prozent ab. Der Online-Modehändler enttäuschte mit der Umsatzprognose.

Versorger waren europaweit schwach. RWE im Dax und Uniper im MDax fielen um jeweils mehr als 4 Prozent. Börsianer verwiesen auf einen Medienbericht über eine womöglich drohende Sondersteuer in Großbritannien auf außerordentlich hohe Gewinne von Stromerzeugern durch den Preisanstieg der vergangenen Monate.

Aktien der Deutsche Börse entzogen sich an der Dax-Spitze mit plus 2 Prozent dem Abwärtstrend. Die Papiere profitieren von den starken Schwankungen an den Märkten. Auch hohe Börsenumsätze an der Strombörse EEX und im Anleihenhandel dürften dem Börsenbetreiber zugutekommen, sagten Händler.

Anteilsscheine von TAG Immobilien brachen im MDax nach Zahlen um mehr als 14 Prozent ein. Analysten stellten vor allem auf die höhere Verschuldungsquote des Konzerns ab. Der Ticketvermarkter und Konzertveranstalter CTS Eventim wagte trotz eines Rekordabsatzes keine klare Prognose für 2022. Das kam am Markt nicht gut an: Der Aktienkurs sank um 3,6 Prozent.

Auch europaweit standen die Börsen unter Druck. Der EuroStoxx 50 fiel um 1,64 Prozent auf 3647,56 Punkte. Der Pariser Cac 40 schloss 1,66 Prozent niedriger. Der Londoner FTSE 100 hielt sich mit minus 0,39 Prozent merklich besser. Der New Yorker Dow Jones Industrial verlor zum Handelsschluss in Europa knapp ein Prozent.

Der Euro stieg erstmals seit Ende April über die Marke von 1,07 Dollar und kostete zuletzt 1,0732 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0720 Dollar festgesetzt.

Auf dem deutschen Anleihenmarkt legte die Umlaufrendite von 0,85 Prozent am Vortag auf 0,87 Prozent zu. Der Rentenindex Rex sank um 0,02 Prozent auf 135,84 Punkte. Der Bund-Future stieg am Abend um 0,58 Prozent auf 153,88 Punkte.

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