Bei der Abrechnung mit Giro- und Kreditkarten gibt es bundesweit Probleme. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Franziska Gabbert/dpa-tmn)

Die Zahlung per Giro- oder Kreditkarte in Deutschland ist nach Angaben von Zahlungsdienstleistern und Banken aufgrund eines Softwarefehlers seit Dienstagabend teilweise gestört.

«Wir verzeichnen, wie auch andere Netzbetreiber, aktuell bundesweit erhebliche Einschränkungen bei der Verarbeitung von Transaktionen bei Kartenzahlungsterminals des Typs H5000 des Herstellers Verifone», teilte der Zahlungsdienstleister Payone am Mittwoch in Frankfurt mit. Ursache sei den ersten Erkenntnissen nach ein Zertifikatsfehler innerhalb bestimmter Versionen der von dem US-Hersteller bereitgestellten Software.

Die Fehlersuche läuft

In einigen Einzelhandels-Geschäften ist Kartenzahlung daher derzeit keine Option. «Aufgrund einer deutschlandweiten Störung im gesamten Handel ist zurzeit auch in einigen Filialen von Aldi Nord leider keine Kartenzahlung möglich», hieß es von dem Discounter. Ähnlich äußerte sich die Drogerie-Kette Rossmann und Edeka. Nicht betroffen sind laut eigener Aussage Aldi Süd und die Rewe-Gruppe, das heißt die Märkte von Rewe, Penny und Toom Baumarkt. Der Handelsverband Deutschland (HDE) betonte, dass die Betriebe auf den reibungslosen Ablauf der Bezahlprozesse angewiesen sind. «Temporäre und systembedingte Ausfälle kommen inzwischen nur selten vor und betreffen meist nur wenige Systeme», hieß es weiter.

Der Bundesverband deutscher Banken stellte stellvertretend für die Deutsche Kreditwirtschaft klar, dass die betreffenden Terminals zwar komplett für alle Zahlungsarten ausfallen, der entsprechende Typ jedoch nur einen geringen Anteil an allen in Deutschland eingesetzten Geräten ausmache. «Netzbetreiber und technische Dienstleister arbeiten intensiv an einer Fehlerbehebung», hieß es weiter.

Händler sollen keinen Neustart machen

Auch der Finanzdienstleister Concardis bestätigte das Problem mit dem Terminal-Typ. Ein Sprecher des Unternehmens machte jedoch deutlich, dass betroffene Händler keinen eigenen Neustart der Geräte vornehmen sollten. Auch sollten die Geräte weiterhin an Strom und Netzwerk angeschlossen bleiben. Nur so könne der Hersteller das Problem lösen. Payone geht davon aus, dass eine neue Software eingespielt werden muss, um den Fehler zu beheben.

Payone und Concardis gaben an, dass sie mit Verifone in Kontakt stünden und an einer Behebung des Problems arbeiteten. Verifone äußerte sich bislang nicht.

Anbieter alternativer Zahlungsmethoden – wie beispielsweise per QR-Code – sehen sich durch den Vorfall gestärkt. Wie das Beratungsunternehmen ZIIB mitteilte, funktionieren QR-Systeme ganz ohne Terminal-Hardware. Daher könne man hierdurch Umsatzausfälle vermeiden.

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