Moderatorin Heidi Klum (l) mit der Gewinnerin Lou-Anne beim Finale von «Germany's Next Topmodel». (Urheber/Quelle/Verbreiter: Willi Weber/ProSieben/dpa)

Die 18 Jahre alte Österreicherin Lou-Anne ist Siegerin von «Germany’s Next Topmodel». Die 1,83 Meter große blonde junge Frau setzte sich am Donnerstagabend in der Finalshow gegen vier weitere Finalistinnen von Heidi Klums Castingshow durch.

Darunter war die wohl ungewöhnlichste Konkurrentin, die es bisher bei der Show gab: Lou-Annes Mutter (50), die es auf Platz drei schaffte. Mit dem Live-Finale in Köln ist die bisher vielfältigste Staffel zu Ende gegangen. Klum hatte auf Diversität gesetzt, alle Größen, Figuren und Altersgruppen waren erlaubt.

«Ich gönne es ihr mehr als mir», sagte die Drittplatzierte Martina über ihre Tochter nach der Entscheidung und sprach stolz über ihr «Mutterherz». Sie sei sehr stolz auf ihre Tochter. «Ich habe alles bekommen, was ich wollte.» In der letzten Sendung der Staffel mussten das Mutter-Tochter-Duo und die Konkurrentinnen noch mehrere Walks und ein Fotoshooting bestreiten. Auf Platz zwei schaffte es Luca (20).

Jenseits des Siegertreppchens landeten die Berlinerin Noella (25, Platz vier) und Anita aus Neustadt an der Donau (21, Platz fünf). Der Personality-Award wurde diesmal an Kandidatin Sophie (19) vergeben.

Laut ProSieben sahen insgesamt 4,46 Millionen Zuschauer an dem Abend die Finalshow im TV. Bei dieser Berechnung werden auch Leute hinzugezählt, die mal kurz reingezappt haben. Im Durchschnitt sahen die etwa dreistündige Show 1,93 Millionen Zuschauer – das waren deutlich weniger als die fast 3 Millionen der Finalshow 2021. ProSieben freute sich jedoch über Zahlen in der bevorzugten Zielgruppe: «Hervorragende 21,0 Prozent der 14- bis 49-jährigen Zuschauer:innen krönen die erfolgreichste Staffel seit 13 Jahren.»

Stolze Mutter gönnt Tochter den Sieg

«Ich gönne es ihr mehr als mir», sagte die Drittplatzierte Martina nach der Entscheidung und sprach stolz über ihr «Mutterherz». Sie sei sehr stolz auf ihre Tochter. «Ich habe alles bekommen, was ich wollte.» In der letzten Sendung der Staffel mussten das Mutter-Tochter-Duo und seine Konkurrentinnen noch mehrere Walks und ein Fotoshooting bestreiten.

Für jeden Walk stand dabei ein Designer oder eine Designerin Pate und stellte die Outfits zur Verfügung. So liefen die Kandidatinnen in Entwürfen von Jeremy Scott als opulente Möbelstücke über die Bühne und wurden von Marina Hoermanseder in eine bunte Buchstabensuppe verwandelt. Julien MacDonald stattete den Walk der Top 20 aus, der sich auf einer New Yorker Straßenkreuzung mitsamt gelben Taxen abspielte.

Heidi Klum als musikalischer Act

Als Stargäste waren in diesem Jahr die italienischen ESC-Gewinner Måneskin mit dabei. Den zweiten musikalischen Beitrag des Abends lieferte Klum gleich selbst: Unterstützt von ihrem Ehemann Tom Kaulitz sang sie «Chai Tea with Heidi», den Titelsong der Staffel. Rapper Snoop Dogg, der den Song gemeinsam mit Klum aufgenommen hatte, wurde als Hologramm eingespielt. «Es tut mir leid, wenn’s schief war und euch jetzt die Ohren wehtun», sagte Klum nach der Performance. «Ich habe es versucht.»

Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie konnten die Familien und Freunde der Kandidatinnen wieder live im Studio bei der Entscheidung mitfiebern – allerdings galt im Publikum eine Maskenpflicht. «Ich kann’s nicht glauben», sagte Gewinnerin Lou-Anne nach der Entscheidung. Sie habe immer noch das Gefühl, sich in einer Probe zu befinden und das eigentliche Finale noch vor sich zu haben.

17. Staffel mit «Diversity»-Fokus

Mit besonderem Fokus auf «Diversity», also Vielfalt, war die ProSieben-Show in diesem Jahr in die 17. Staffel gestartet. Nachdem 2021 mit Alex Mariah Peter zum ersten Mal ein Transgender-Model gewonnen hatte, waren die Top 20 diesmal tatsächlich so unterschiedlich wie noch nie. Mit Martina schaffte es schließlich erstmals auch ein älteres Model ins Finale.

In dieser Staffel habe es immer wieder Kritik an ihren Models gegeben, sagte Klum in der Sendung und erklärte, dass die Modebranche gerade erst dabei sei, sich zu ändern. «Liebe Kritiker, ich muss Sie enttäuschen: Wir machen genauso weiter wie bisher!», rief die «Modelmama» in die Kameras.

Tatsächlich wurde in den vergangenen Wochen die alljährliche Kritik an der Sendung wieder lauter. Dabei stand auch das Diversity-Motto im Fokus – wobei Kritikpunkt in der Regel gar nicht die Teilnahme von Frauen war, die neue Modeltypen repräsentieren, sondern der Widerspruch zwischen dem neuen Image der Sendung und früheren Staffeln, in denen Klum und ihre Co-Juroren immer wieder kritisch bis abwertend über das Aussehen teils minderjähriger Models gesprochen hatten.

Kritik auf Twitter

Diese Kehrtwende wurde auch während des Finales auf Twitter aufgegriffen. «hör auf damit so zu reden, als ob du diversity erfunden hast», twitterte jemand. «Will GNTM gerade echt so tun, als würden sie die Welt retten und die Diversität fördern? Ja Heidi, du revolutionierst die Modelwelt. Vor paar Jahren war man mit 60kg noch zu fett», lautete ein anderer Tweet.

Zuletzt hatten mehrere ehemalige Kandidatinnen sowie der Youtuber Rezo das Showkonzept und die Produktionsbedingungen in den sozialen Medien kritisiert.

Von Rabea Gruber, dpa

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