Die Schauspieler Taner Sahintürk (l) und Orit Nahmias bei einer Fotoprobe des Theaterstücks «Operation Mindfuck». (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christophe Gateau/dpa)

Ist Prinz Charles eigentlich ein Vampir? Oder Greta Thunberg eine Zeitreisende? Und wie war das nochmal mit dem Mord an John F. Kennedy? Mit dem neuen Stück «Operation Mindfuck» taucht das Berliner Maxim Gorki Theater auf ironische Art in die Welt der Verschwörungserzählungen ein.

Regisseurin Yael Ronen und ihr Co-Autor Dimitrij Schaad erfinden dafür eine Trollfabrik, die zeigen soll, wie das Geschäft mit ausgedachten Fake News läuft.

Das Theaterstück wurde am Samstagabend uraufgeführt und arbeitet sich nicht nur an verschiedenen Verschwörungserzählungen ab. Es wirft auch einen Blick auf die digitalisierte Welt und den Politikbetrieb.

Vom Werbegesicht zum Bundeskanzler

Irgendwann soll nicht nur mit Falschmeldungen Einfluss auf die Gesellschaft genommen werden, sondern es soll ein neuer Spitzenpolitiker her. Ein Mann mit sächsischen Akzent – als Kind angeblich mal Werbegesicht einer Schokoladenmarke – soll zum Bundeskanzler gemacht werden. Mit seiner Perücke erinnert er ein wenig an den früheren US-Präsidenten Donald Trump.

Regisseurin Ronen war gerade mit ihrem Musical «Slippery Slope» zum Theatertreffen eingeladen. Nun legt sie mit «Operation Mindfuck» einen unterhaltsamen Abend nach. In anderthalb Stunden wird vieles – wenn auch nur flüchtig – gestreift. «Sie haben mein Handy gehackt?», will eine Mitarbeiterin der Fake-News-Einheit an einer Stelle von ihrer Chefin wissen. Ihre Chefin reagiert amüsiert: «Gehackt…. what are we, in the nineties? I dont hack phones. I hack people.»

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