Der deutsche Leitindex Dax hat am Dienstag seine jüngsten Verluste noch etwas ausgeweitet.
Er fiel nach fünf Handelstagen mit teils deutlichen Kursrückschlägen nun um 0,91 Prozent auf 13.304,39 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Werte büßte 1,45 Prozent auf 27.340,96 Punkte ein.
Marktbeobachter gehen davon aus, dass die US-Notenbank Federal Reserve an diesem Mittwoch mit einer weiteren Zinsanhebung um 0,5 oder 0,75 Prozentpunkte auf die stark gestiegene Teuerung reagiert.
Im Dax wurden die Papiere der Deutschen Börse ihrem Ruf als Nutznießer unsicherer Marktphasen gerecht. Sie gewannen nach einem positiven Analystenkommentar gut ein Prozent. Auch im gesamten zweiten Quartal dürfte der Auftrieb durch hohe Marktschwankungen und steigende Zinsen angehalten haben, schrieb der Experte Andreas Pläsier von Warburg Research.
Die Papiere des Sportartikelproduzenten Adidas fielen nach einer skeptischen Studie der Bank HSBC um rund drei Prozent. Lockdowns in China, ungünstige Währungsentwicklungen sowie Inflationsdruck machten es der Branche derzeit schwer, schrieb Analyst Erwan Rambourg. Das größte Risiko bestehe nach dem Mangel im Vorjahr nun in vollen Regalen im zweiten Halbjahr.
Die Anteilscheine von K+S legten an der MDax-Spitze um gut drei Prozent zu. Der Rohstoffkonzern BHP zeige sich offen für eine Partnerschaft bei einer Kalimine in Kanada und könnte dort die Erfahrung von K+S nutzen, sagte ein Händler.
Unter den schlechtesten Werten im Index konnten sich die Aktien von Fraport nicht ihrem jüngsten Abwärtstrend entziehen und sackten um rund sechs Prozent ab, obwohl der Passagierverkehr am Frankfurter Flughafen im Mai deutlich angezogen und den höchsten Wert seit Beginn der Corona-Pandemie erreicht hatte.
Im Nebenwerteindex SDax litten die Aktien von Hornbach Holding unter einer Prognosesenkung und rutschten mit einem Minus von mehr als 17 Prozent an das Index-Ende. Anleger seien vom Baumarktkonzern anderes gewohnt, sagte ein Händler.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,78 Prozent auf 3475,18 Punkte. Der Pariser Cac 40 geriet etwas stärker unter Druck, während der Londoner FTSE 100 etwas weniger nachgab. In New York fiel das Leitbarometer Dow Jones Industrial zum Börsenschluss in Europa um 0,5 Prozent.
Der Euro war am Dienstag kurz unter die Marke von 1,04 US-Dollar gerutscht, holte dann aber wieder auf und kostete zuletzt 1,0411 Dollar. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0452 (Montag: 1,0455) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9568 (0,9565) Euro.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,47 Prozent am Vortag auf 1,56 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,38 Prozent auf 131,29 Punkte nach. Der Bund-Future fiel zuletzt um 1,19 Prozent auf 142,83 Punkte.