Nur gut jeder dritte Nutzer bekam im Zeitraum 2020/21 die volle Datenrate, die ihm vertraglich zugesichert war, oder sogar noch mehr. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fabian Sommer/dpa)

Das Internet daheim hat nach Behördenangaben weiter häufig Schwächen. Die Bundesnetzagentur hat am Dienstag in Bonn ihren «Jahresbericht Breitbandmessung» veröffentlicht, der sich auf den Zeitraum Oktober 2020 bis September 2021 bezieht.

Der Bericht enthält Angaben von rund 484.000 Festnetz-Messungen, die die Bürger selbst vorgenommen haben. 83,5 Prozent der Nutzer erhielten bei den Messungen mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten maximalen Datenrate. In den Jahren zuvor war der Wert niedriger, er ist wegen Änderungen bei der Messtechnik laut Bundesnetzagentur aber nicht vergleichbar mit dem jetzt vorliegenden Wert.

Nur gut jeder dritte Nutzer (36,5 Prozent) bekam in dem Zeitraum 2020/21 die volle Datenrate, die ihm vertraglich zugesichert war, oder sogar noch mehr. «Die Ergebnisse sind noch nicht zufriedenstellend», sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller. «Kunden erreichen weiterhin oft nicht die versprochene Internetgeschwindigkeit.»

Seit Ende 2021 gilt ein Minderungsrecht – die Verbraucherinnen und Verbraucher haben Anspruch auf reduzierte Monatszahlungen, wenn ihr heimisches Internet nicht so gut ist wie vertraglich zugesichert. Aus Sicht von Susanne Blohm vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) ist das ein gutes Instrument, damit die Telekommunikationsunternehmen endlich besser werden und ihre Kunden schnellere und stabilere Verbindungen bekommen. «Damit steigt der Druck auf die Anbieter, um Defizite schnell anzugehen und die Kunden nicht hinzuhalten.»

Der Branchenverband VATM betonte mit Blick auf die niedrigeren Werte vergangener Jahre, dass der Trend positiv sei und das Internet dank des fortschreitenden Glasfaserausbaus zukünftig noch besser werde. «Die Anbieter versuchen schon heute, bei der Buchung so genau wie möglich die Leistung der Leitung zu messen und vorherzusagen», sagte VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner. Die Beschwerden der Kundinnen und Kunden hielten sich daher in Grenzen. Bei den bei VDSL genutzten Kupferkabeln könnten die Leistungen je nach Leitungslänge stark schwanken, bei Glasfaser sei das anders. Es sei daher wichtig, dass der Glasfaserausbau vorankomme und nicht durch Bürokratie und Politik ausgebremst werde, sagte Grützner.

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