Die Autorinnen und Autoren warten auf die Auslosung der Lese-Reihenfolge. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Gert Eggenberger/APA/dpa)

Das diesjährige Wettlesen um den Ingeborg-Bachmann-Preis hat mit Texten über das Scheitern, Altern und Sterben begonnen.

Unter den ersten fünf Autoren, die am Donnerstag ihre Beiträge vorstellten, erhielt der in Rumänien geborene und in Berlin lebende Dichter Alexandru Bulucz von der Jury besonders viel Zustimmung. Jurorin Vea Kaiser sah ein «unglaublich gelungenes Spiel mit der Sprache» in seiner Meditation über den Verlust von Heimat, das den Titel «Einige Landesgrenzen weiter östlich, von hier aus gesehen» trägt.

Hauptpreis mit 25.000 Euro dotiert

Nach zwei virtuellen Ausgaben findet der deutschsprachige Literaturwettstreit erstmals seit Beginn der Pandemie wieder mit Autorinnen und Autoren vor Ort statt. Nach dem dreitätigen Wettlesen wird am Sonntag der mit 25.000 Euro dotierte Hauptpreis verliehen.

Die in Rom und Berlin lebende Autorin Eva Sichelschmidt legte mit «Der Körper meiner Großmutter» am Donnerstag eine Beobachtung zum Thema Tod und Verlust vor, die mehrere Jurymitglieder mit ihrer strengen Form und unsentimentalen Erzählweise überzeugte. Den thematischen Gegenpol markierte Andreas Moster mit einer Geschichte über einen Diskuswerfer, der mit seiner Rolle als alleinerziehender Vater kämpft. «Ich glaube dem Text kein Wort», sagte Juror Klaus Kastberger über den Beitrag des in Hamburg lebenden Autors.

Der deutsche Theaterautor Leon Engler stellte in seiner «Liste der Dinge, die nicht so sind, wie sie sein sollten» das Scheitern eines Jungschauspielers in den Mittelpunkt. Der in New York lebende Journalist und Autor Hannes Stein erzählte «Die königliche Republik» aus der Perspektive eines schwarzen Ex-Professors, bei dem Wahn und Wirklichkeit verschwimmen.

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