ifo-Präsident Clemens Fuest bei einer Veranstaltung in Dresden. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sebastian Kahnert/dpa)

Ifo-Präsident Clemens Fuest hat sich mit Blick auf russische Einnahmen beim Export von Energie für Importzölle auf Lieferungen aus dem Land ausgesprochen. Fuest sagte der «Neuen Osnabrücker Zeitung»: «Importzölle haben erhebliche Vorteile gegenüber Boykottmaßnahmen. Einen Teil der Einnahmen, die heute nach Russland fließen, könnte man damit abschöpfen.»

Gerade beim Gas scheine die Politik allerdings zu befürchten, dass Russland auf einen Zoll mit sofortiger Beendigung der Gaslieferungen reagieren könnte. Ob diese Befürchtung gerechtfertigt ist, steht nach den Worten des Ökonomen «auf einem anderen Blatt».

Eine Preisobergrenze für russisches Öl, wie US-Präsident Joe Biden sie in die Diskussion gebracht hat, sieht der Ökonom dagegen kritisch. «Gegen eine solche Maßnahme spricht, dass Öl dann vor allem in die Länder geliefert wird, die sich nicht beteiligen und mehr bieten. Es kommt also darauf an, dass genug Länder sich beteiligen und keiner ausschert. Dann könnte eine solche Maßnahme Einkommen von den Öl fördernden Ländern zugunsten der Nettoimporteure umschichten.»

US-Präsident Biden war mit dem Plan für eine Preisobergrenze für Öl aus Russland zum G7-Gipfel gereist. Die G7-Staaten wollen solch einen Mechanismus nun jeweils genauer prüfen und auch die Möglichkeiten für einen Preisdeckel für Gas aus Russland unter die Lupe nehmen.

Auch das Institut für Weltwirtschaft Kiel (IfW) hatte sich kürzlich für Importzölle auf russisches Öl und Gas ausgesprochen. Sie seien einer Preisobergrenze vorzuziehen.

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