Der Stresstest soll feststellen, ob unter anderem die Versorgungssicherheit im Stromsektor unter verschärften Annahmen gewährleistet ist. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Karmann/dpa)

In einem zweiten Stresstest soll die Sicherheit der Stromversorgung in Deutschland unter verschärften Bedingungen überprüft werden.

Diesen Auftrag hat das Bundeswirtschaftsministerium den vier deutschen Übertragungsnetzbetreibern erteilt. Es gehe darum festzustellen, ob die Versorgungssicherheit im Stromsektor und der sichere Betrieb des Netzes unter verschärften Annahmen gewährleistet seien, teilte das Ministerium in Berlin mit. Mit Ergebnissen sei «in den nächsten Wochen» zu rechnen.

Ein erster Stresstest vom März bis Mai dieses Jahres kam zu dem Ergebnis, dass die Versorgungssicherheit im kommenden Winter gewährleistet ist – und zwar auch bei einem Ausfall russischer Gaslieferungen, einem sehr hohen Gaspreis und falls zugleich eine große Zahl französischer Atomkraftwerke nicht am Netz wäre.

Nun sollen nochmals verschärfte Szenarien durchgerechnet werden. «Dazu gehören zum Beispiel noch höhere Preisannahmen als im ersten Stresstest, ein noch gravierenderer Ausfall von Gaslieferungen und ein stärkerer Ausfall von französischen Atomkraftwerken», erklärte das Ministerium. Außerdem solle die Sondersituation in Süddeutschland in den Blick genommen werden. Es gebe in Bayern zwar Gaskraftwerke, aber wenige Kohlekraftwerke und auch wenige Windkraftanlagen, die letzten Kernkraftwerke würden Ende 2022 abgeschaltet, hieß es.

Wirtschaftsminister Robert Habeck sagte, die Versorgungssicherheit Deutschlands zu gewährleisten, sei zentral für alle energiepolitischen Entscheidungen. «Fakt ist: Wir haben ein Gasproblem, beim Strom sieht es anders aus: Die Versorgungssicherheit im Strombereich ist auch unter verschärften Bedingungen gewährleistet, wie der erste Stresstest zeigt. Um die Vorsorge weiter zu stärken, haben wir jetzt einen zweiten Stresstest veranlasst. Er betrachtet noch mal zugespitztere Szenarien.»

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