Nichelle «Uhura» Nichols bei einer Veranstaltung in Los Angeles. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Chris Pizzello/Invision/AP/dpa)

Die aus der Kultserie «Raumschiff Enterprise» bekannte US-Schauspielerin Nichelle Nichols ist mit 89 Jahren gestorben.

«Ich bedauere, Ihnen mitteilen zu müssen, dass ein großes Licht am Firmament nicht mehr so ​​für uns scheint wie seit so vielen Jahren. Letzte Nacht ist meine Mutter, Nichelle Nichols, eines natürlichen Todes erlegen und gestorben», schrieb ihr Sohn Kyle Johnson auf der Webseite der Frau, die beim «Raumschiff Enterprise» Kommunikationsoffizier Lieutenant Nyota Uhura spielte.

Ein legendärer Kuss

Mehrere US-Medien bestätigten den Tod zudem unter Berufung auf das Umfeld der Familie oder Nichols Manager. Nichols schrieb in der legendären TV-Serie «Star Trek», wie die Show im Original hieß, Geschichte: Der Kuss der Afro-Amerikanerin 1968 mit ihrem Kollegen William Shatner alias Captain Kirk gilt weithin als Erster zwischen einer Schwarzen und einem Weißen in der US-Fernsehgeschichte. Nichols war zudem auch eine der ersten schwarzen Frauen, die eine große Rolle in einer Fernsehserie spielte.

Shatner (91) schrieb auf Twitter: «Es tut mir so leid, von Nichelles Tod zu hören. Sie war eine wunderschöne Frau und spielte eine bewundernswerte Figur, die so viel dazu beigetragen hat, soziale Probleme sowohl hier in den USA als auch auf der ganzen Welt neu zu definieren. Ich werde sie sicherlich vermissen. Ich sende ihrer Familie meine Liebe und mein Beileid.»

Auch Serien-Kollege George Takei (85) drückte über den Kurznachrichtendienst seine Trauer aus: «Ich werde noch mehr über die bahnbrechende, unvergleichliche Nichelle Nichols zu sagen haben», schrieb er, «aber für heute ist mein Herz schwer». Dazu veröffentlichte Takei, der als Steuermann Hikaru Sulu auf dem «Raumschiff Enterprise» berühmt wurde, ein Foto mit Nichols, auf denen beide die Finger zum Vulkanier-Gruß spreizen. «Wir lebten lange und blühten gemeinsam», kommentierte er.

Zusammenarbeit mit der Nasa

Auch im wirklichen Leben widmete sich Nichols der Raumfahrt: Sie habe mit der Nasa zusammengearbeitet, um gezielt Frauen und Schwarze für die Astronautenausbildung anzuwerben, wie es in einer Mitteilung der US-Raumfahrtbehörde hieß. «Wir feiern das Leben von Nichelle Nichols», schrieb die Nasa auf Twitter, «die für so viele symbolisierte, was möglich war (…) und Generationen dazu inspirierte, nach den Sternen zu greifen.»

Das Weiße Haus hob in einer Mitteilung Nichols Bedeutung für die Bürgerrechtsbewegung in den USA hervor. Sie habe mit Stereotypen gebrochen, indem sie als erste schwarze Frau in einer Hauptrolle zur besten Sendezeit auftrat, hieß es. «Als Nation stehen wir für immer in der Schuld von inspirierenden Künstlerinnen wie Nichelle Nichols, die uns eine Zukunft zeigen, in der Einheit, Würde und Respekt Eckpfeiler jeder Gesellschaft sind.»

Die aus dem Bundesstaat Illinois stammende Nichols arbeitete jahrzehntelang als Entertainerin und trat schon als Teenager als Sängerin und Tänzerin in Chicago auf. Später schaffte sie den Durchbruch im Fernsehen. Gesundheitlich galt sie seit einigen Jahren als angeschlagen – 2015 erlitt sie einen Schlaganfall. Im selben Jahr war auch Nichols‘ «Enterprise»-Kollege Leonard Nimoy, der den Halb-Vulkanier «Mr. Spock» gespielt hatte, mit 83 Jahren gestorben.

Von Benno Schwinghammer und Laura Almanza, dpa

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