Nach dem beigelegten Tarifkonflikt mit dem Bodenpersonal sucht die Lufthansa nun eine Einigung mit den Piloten. Deren Gewerkschaft «Vereinigung Cockpit» hat sich mit einer Urabstimmung streikbereit gemacht, setzt aber ebenfalls auf weitere Verhandlungen mit dem Konzern.
«Wir haben in den nächsten Wochen vier Termine ausgemacht, um zu schauen wie weit wir auseinander sind», sagte der Vorsitzende der Tarifkommission, Andreas Pinheiro, in einem Podcast.
Die Gespräche sollen im vertraulichen Rahmen stattfinden, wie die Lufthansa am Montag bestätigte. Es soll keine Berichterstattung nach außen stattfinden. Streiks sind dem Vernehmen nach für die Spanne der Verhandlungen nicht geplant.
Die Tarifpartner haben bereits sechs Verhandlungsrunden hinter sich, die bislang zu keinem Ergebnis geführt haben. Die Lufthansa-Spitze hatte zuletzt Kompromissbereitschaft signalisiert und die VC-Teilforderung nach 5,5 Prozent mehr Geld für das Restjahr 2022 akzeptiert. Zu weitergehenden Forderungen nach einem automatischen Inflationsausgleich ab 2023 sowie zu Änderungen in der Tarifstruktur hat es hingegen keine Äußerungen gegeben.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte aber den Piloten eine neue Flottenzusage in Aussicht gestellt. Damit würde wieder eine bestimmte Anzahl von Flugzeugen aus der Konzernflotte allein den Piloten der Kerngesellschaft Lufthansa vorbehalten. Der Konzern hatte die vorhergehende Zusage über 325 Jets zum Jahresende 2021 gekündigt und zudem angekündigt, mehr Verkehr auf Flugbetriebe verlagern zu wollen, die zu niedrigeren Kosten arbeiten. Dazu gehören die «Eurowings Discover» und die in Gründung befindliche «Lufthansa Cityline 2».