Beschäftigte protestieren bei einem Warnstreik an einem Containerterminal in Hamburg (Archivbild). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

Im festgefahrenen Tarifkonflikt um die Löhne der Hafenarbeiter an den Nordseehäfen hat die Gewerkschaft Verdi die Arbeitgeber zu einem abermals verbesserten Angebot aufgefordert. Es liege nun an den Arbeitgebern, ob es zu einem Verhandlungsergebnis komme, sagte Verhandlungsführerin Maya Schwiegershausen-Güth am Freitag laut einer Verdi-Mitteilung.

Die von einer Serie von Warnstreiks begleiteten Verhandlungen sollen am Montag in Bremen mit einer zehnten Runde fortgesetzt werden. Es ist der letzte von drei Terminen, die die Tarifparteien nach einem gerichtlichen Vergleich vereinbaren mussten. Im Gegenzug wurde vereinbart, dass weitere Warnstreiks zunächst ausgeschlossen sind. «Wir erwarten nach wie vor, dass die Arbeitgeberseite die gerichtlich verordneten drei Verhandlungstermine nutzt, um einen Tarifabschluss voranzubringen und entsprechende Angebote zu unterbreiten», sagte Schwiegershausen-Güth.

Im Kern geht es in dem Konflikt darum, die Verdi-Forderung nach einem Ausgleich der aktuell sehr hohen Inflation mit dem Wunsch der Arbeitgeber nach einer 24-monatigen Laufzeit zusammenzubringen. Im Gespräch waren zuletzt mögliche Mechanismen und Kriterien, die im Falle einer 2023 anhaltend hohen Teuerung eine Nachbesserung oder Nachverhandlung für das zweite Jahr der Laufzeit ermöglichen würden. Nach Verdi-Angaben haben die Arbeitgeber in der vorigen Verhandlungsrunde «ein Modell vorgelegt, das das Risiko für mögliche Preissteigerungen im zweiten Jahr zu 30 Prozent auf die Beschäftigten verlagert».

Die Gewerkschaft war mit einem Forderungspaket in die Verhandlungen gegangen, das nach Verdi-Angaben in der Spitze Lohnerhöhungen von bis zu 14 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten bedeuten würde. Auf dem Tisch liegt seit Anfang Juli ein als «final» bezeichnetes Angebot der Arbeitgeber – bei allerdings 24 Monaten Laufzeit – mit 12,5 Prozent für die Beschäftigten in Containerbetrieben und 9,6 Prozent für Mitarbeiter in konventionellen Betrieben. Für «Beschäftigungssicherungsbetriebe» mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten und einem Sanierungstarifvertrag taxiert der ZDS das Angebot auf 5,5 Prozent.

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