Nachbauten von Figuren aus Computerspielen auf der Videospielmesse Gamescom in Köln. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Oliver Berg/dpa)

Nach zwei Ausgaben ohne Publikum hat die Videospielmesse Gamescom am Mittwoch in Köln wieder mit Besuchern begonnen. Den Startschuss gab bereits am Abend zuvor die «Opening Night Live».

In der zweistündigen Show wurden Details zu kommenden Titeln angekündigt, darunter «Dead Island 2», «Hogwarts Legacy», «Return to Monkey Island», «Sonic Frontiers» und «Killer Klowns From Outer Space».

Der erste Tag der Messe war wie gewohnt den Fachbesuchern vorbehalten. Von Donnerstag bis Sonntag ist die Gamescom dann für alle geöffnet. Veranstalterangaben zufolge ist der Samstag bereits ausverkauft. Eine erwartete Besucherzahl hatten die Koelnmesse und der Verband Game vorab nicht mitgeteilt. Allerdings sollte das Ticketkontingent kleiner ausfallen als in den Jahren vor der Pandemie, als bis zu 370 000 Menschen die Gamescom besucht hatten.

1100 Aussteller aus 53 Ländern

Auch das Angebot an Ausstellern ist reduziert: Branchengrößen wie Electronic Arts, Sony, Nintendo und Activision Blizzard, von denen manche ganze Hallen füllten, haben ihre Teilnahme abgesagt. Insgesamt waren rund 1100 Aussteller aus 53 Ländern angekündigt.

Der für Computer- und Videospiele zuständige Branchenverband Game fordert derweil, den Games-Standort Deutschland dauerhaft politisch zu fördern. 2020 hatte der damalige Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) im Rahmen der Gamescom eine erste Förderung für die Branche in Höhe von 50 Millionen Euro angekündigt.

Erste positive Effekte dieser Förderung seien bereits sichtbar, sagte Game-Geschäftsführer Felix Falk der Deutschen Presse-Agentur – und das, obwohl die meisten geförderten Spiele wegen der üblicherweise langen Entwicklungszeit noch gar nicht erschienen seien. «Aber wir haben bei der Gründung von Unternehmen und der Anwerbung von Fachkräften ein starkes Plus, eine richtige Gründerstimmung.»

Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung ist eine Verstetigung der Spiele-Förderung vorgesehen. Im Haushaltsentwurf der Regierung für 2023, den das Kabinett Anfang Juli beschlossen hat, ist die Fördersumme aber leicht gesunken, von 50 Millionen auf 48,8 Millionen Euro. Das sende das falsche Signal in die Welt, sagte Falk. «Wir sind in einem internationalen Wettbewerb, und die internationalen Unternehmen nehmen sowas natürlich wahr, nach dem Motto „Ah, so ernst mit der Wettbewerbsfähigkeit meinen die Deutschen es wohl doch nicht.“»

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