Mit knapp einem Jahren Verspätung hat die Lufthansa ihr erstes Langstreckenflugzeug vom Typ Boeing 787-9 erhalten. (Urheber/Quelle/Verbreiter: -/Lufthansa/dpa)

Die Lufthansa hat ein neues Langstreckenflugzeug in ihrer Flotte. Am Dienstagvormittag landete der erste Jet vom Typ Boeing 787-9 an seiner neuen Heimatbasis Frankfurt. Zuvor war das in Seattle gestartete Flugzeug mit einem geplanten Manöver in extrem niedriger Höhe über die Landebahn geflogen.

Von dem zweistrahligen «Dreamliner» hat der Lufthansakonzern nach eigenen Angaben 32 Exemplare bestellt, die perspektivisch ältere Airbus-Modelle mit vier Triebwerken ersetzen sollen.

Effektiver im Verbrauch

Laut Lufthansa verbraucht die 787 rund 2,5 Liter Kerosin pro Passagier auf 100 Kilometer Flugstrecke. Das Flugzeug sei damit 25 Prozent effektiver als das Vorgängermodell. Es gehöre zu den sparsamsten Langstreckenflugzeugen der Flotte, sagte Airline-Chef Jens Ritter laut einer Mitteilung. «So können wir die durchschnittliche CO2-Bilanz weiter deutlich verbessern. Dieses Flugzeug ist nachhaltig und bietet Kunden ein Premium-Flugerlebnis.» Die Boeing 787 hat einen leichten, mit Kohlenstofffasern verstärkten Kunststoff-Rumpf mit besonders großen Fenstern, die elektronisch gedimmt werden können.

Übergabe verzögert

Wegen technischer Probleme bei Boeing und einem erst vor wenigen Tagen aufgehobenen Auslieferungsverbot hatte sich die Übergabe des eigentlich international erprobten Flugzeugs verzögert. Der US-Hersteller hatte an Lufthansa zuletzt im Dezember 2015 eine Passagiermaschine geliefert, einen Jumbo des mittlerweile ausgelaufenen Typs 747-8. Danach kamen noch einige Frachter für Lufthansa Cargo und Passagierjets für die Tochter Swiss vom Typ 777.

Um schneller beliefert zu werden, hatte die Lufthansa Boeing-Verträge anderer Airlines übernommen, die in der Corona-Krise abgesprungen waren. Die Innenausstattung der ersten fünf Dreamliner mit 294 Sitzen entspricht daher nicht exakt den Vorgaben der neuen Lufthansa-Kabine, die im kommenden Jahr Premiere feiern soll. Zur Angleichung des Designs kommt die erste Maschine mit dem vorgesehenen Taufnamen «Berlin» und der Kennung D-ABPA für einige Wochen in die Frankfurter Wartung, um dann ab Oktober bei Inlandsflügen erprobt zu werden. Als erstes Übersee-Ziel ist Toronto in Kanada geplant.

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