Oliver Blume während der IAA in München. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sven Hoppe/dpa)

Der neue Volkswagen-Chef Oliver Blume will die Leitung des Autokonzerns und der Tochter Porsche auf Dauer behalten. «Für mich war die Doppelfunktion eine Voraussetzung», sagte Blume der «Bild am Sonntag». «Die beiden Rollen ergänzen sich ideal: operativ eng in die Prozesse und Technologien einer Marke eingebunden sein, um strategisch im Konzern die richtigen Entscheidungen zu treffen.»

Blume nannte es einen «Riesenvorteil», dass er bereits für die vier Konzernmarken Audi, Seat, Volkswagen und Porsche gearbeitet hat. «Ich habe ein großes Netzwerk, kenne die Stärken und Schwächen von VW genau. Deshalb brauche ich keine 100 Tage Einarbeitungszeit. Am Donnerstag haben wir sofort mit Tempo losgelegt.» Er sei nicht angetreten, um Stellen abzubauen, sagte Blume. «Mir ist wichtig, zunächst bei den Produkten anzusetzen.»

Zur Abhängigkeit vom chinesischen Markt sagte Blume: «Wir haben sehr erfolgreiche Jahrzehnte in China hinter uns. Und wir werden dort auch künftig stark sein. Deshalb investieren wir in innovative Technologien.» Für ihn sei wichtig, in allen drei großen Absatzmärkten – Europa, Nordamerika und China – in etwa gleich gut aufgestellt zu sein.

Das komplett autonome Fahren, bei dem der Autofahrer beispielsweise auch schlafen kann, erwartet Blume erst im nächsten Jahrzehnt. Auf die Frage, warum viele junge Leute kein Interesse mehr an einem eigenen Auto hätten, antwortete Blume: «Das hängt davon ab, ob man auf dem Land oder in der Stadt lebt. Für viele junge Leute in ländlichen Gebieten bedeutet das Auto eine große Freiheit. In den Städten gibt es zahlreiche Mobilitätsmöglichkeiten. Da spielt das Auto für manche jungen Leute eher eine Nebenrolle.»

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