Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: picture alliance / dpa)

Die erneute Zuspitzung der Gaskrise hat am Montag den Anlegern am deutschen Aktienmarkt wieder die Laune verdorben. Der Leitindex Dax büßte 2,22 Prozent auf 12.760,78 Punkte ein und revidierte somit den Großteil seiner Gewinne vom Freitag, als der jüngste US-Arbeitsmarktbericht noch für Erleichterung gesorgt und das Börsenbarometer über die 13.000-Punkte-Marke gehievt hatte. Der MDax der mittelgroßen Werte fiel am Montag um 1,96 Prozent auf 24.669,29 Punkte.

Europaweit und auch hierzulande verzeichneten vornehmlich stark konjunkturabhängige Branchen wie der Automobil- und der Chemiesektor deutliche Verluste. Gerade letzterer benötigt viel Gas für die Produktion. Die Aktien der BASF verloren vier Prozent. Dax-Schlusslicht waren Mercedes-Benz mit minus 6,8 Prozent.

Angesichts des Gas-Lieferstopps aus Russland hatte der europäische Erdgaspreis an der Energiebörse in Amsterdam vor allem am Vormittag deutlich angezogen. Dadurch erhöhten sich die Bezugspreise auf den eng vernetzten Energiemärkten weiter. Am Nachmittag kam der Erdgaspreis dann wieder etwas zurück. Die hohen Gaspreise und die zunehmenden Lieferbeschränkungen lasteten vornehmlich auf den Aktien des größten deutschen Gasimporteurs Uniper, die auf ein Rekordtief fielen und zum Handelsschluss elf Prozent verloren. Experten zufolge könnte der Konzern bald weitere Staatshilfen brauchen.

Die Aktien von RWE erholten sich von anfänglich hohen Verlusten und schlossen leicht im Plus. Eon gewannen als bester Dax-Wert ein Prozent. Härter traf die Aussicht auf die Abschöpfung übermäßiger Gewinne, die Teil des dritten Entlastungspakets der Bundesregierung ist, die Anteilsscheine des Solar- und Windpark-Betreibers Encavis, die um 3,7 Prozent abrutschten.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank zum Wochenauftakt um 1,53 Prozent auf 3490,01 Punkte. In Frankreich ging es ebenfalls bergab. In London gelang dem britischen Leitindex noch der Sprung ins Plus. Wegen eines Feiertags nicht gehandelt wird am Montag in den USA.

Die Erdgaskrise drückte am Montag den Euro erstmals seit fast 20 Jahren zeitweise unter die Marke von 0,99 US-Dollar. Nach dem Börsenschluss wurde die Gemeinschaftswährung zu 0,9921 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 0,9920 (Freitag: 0,9993) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 1,0081 (1,0007) Euro gekostet.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 1,47 Prozent am Freitag auf 1,45 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,25 Prozent auf 131,86 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,89 Prozent auf 147,69 Punkte.

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