König Charles III. (73) und seine Frau Camilla (75) haben am Montagmorgen in einer feierlichen Zeremonie in London die Beileidsbekundungen des britischen Parlaments entgegengenommen. Die beiden wurden von den Parlamentariern des Unter- und des Oberhauses in der Westminster Hall empfangen, wo von Mittwoch an der Sarg der gestorbenen Queen Elizabeth II. aufgebahrt werden soll.
Die Ankunft des Königspaars wurde mit Fanfaren begleitet, bevor Charles und Camilla jeweils auf einem Thron Platz nahmen. Nach Reden der beiden Parlamentspräsidenten, den Sprechern der beiden Kammern, wandte sich der sichtlich gerührte Charles an die Parlamentarier.
«God save the King»
«Das Parlament ist das lebende und atmende Instrument unserer Demokratie», sagte Charles, der die Queen als «my darling late mother» (meine geliebte gestorbene Mutter), bezeichnete. Er wolle dem Vorbild seiner Mutter folgen, «die kostbaren Prinzipien der konstitutionellen Regierung, die unserer Nation zugrunde liegen» zu erhalten, sagte Charles weiter. Zum Abschluss wurde die Nationalhymne «God save the King» gesungen.
Inzwischen ist Charles III. auf dem Weg nach Schottland. Fernsehbilder zeigten, wie eine Maschine mit dem britischen Monarchen und seiner Ehefrau Camilla an Bord von der Luftwaffenbasis Northolt im Nordwesten von London in Richtung Edinburgh abhob.
Der König führt dort am Nachmittag einen Leichenzug an, der von der königlichen Residenz, Palace of Holyroodhouse, in die St.-Giles-Kathedrale führen soll. Britischen Medien zufolge sollen Charles und weitere Mitglieder des Königshauses den Weg zu Fuß zurücklegen. Die Royals nehmen dann an einem Gottesdienst teil. Anschließend haben die Schotten für 24 Stunden die Möglichkeit, in der Kirche von der Queen Abschied zu nehmen.
Trauer um Queen lässt viele Menschen in Deutschland kalt
Die Trauerfeierlichkeiten um die gestorbene britische Königin Elizabeth II. stoßen in Deutschland nur bei einem Teil der Menschen auf Interesse. Das hat eine repräsentative Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Yougov ergeben. 42 Prozent der Befragten gaben an, die Trauertage und das Staatsbegräbnis für die Queen in den Medien verfolgen zu wollen. Ebenfalls 42 Prozent planten das nicht zu tun. 15 Prozent machten keine Angabe. Befragte ab 55 Jahren und Frauen wollten demnach die mediale Berichterstattung eher verfolgen.