Die Inflations- und Zinssorgen der Anleger haben dem deutschen Aktienmarkt auch am Freitag zugesetzt. Zum großen Verfall an den Terminbörsen stand der Dax kurz vor dem Mittag mit 1,71 Prozent im Minus bei 12.734,63 Punkten. Seit dem Zwischenhoch bei 13.564 am Dienstag geht es am deutschen Aktienmarkt kontinuierlich abwärts. Teils positive Konjunkturdaten aus China entfalteten vor diesem Hintergrund keine Wirkung. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor zuletzt 1,95 Prozent auf 23.977,90 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 1,4 Prozent ein.
Im Fokus steht nunmehr der Verfall auf Aktien- und Indexoptionen, «was je nachdem, ob und wie sie Investoren in die Zukunft prolongieren, für Bewegung im Dax sorgen kann», konstatierte Jürgen Molnar von CMC Markets. «Nicht selten drehte der Markt nach solchen Terminen auch wieder in die andere Richtung, was wegen des übergeordnet weiterhin bestehenden Abwärtstrends hier eher Chancen nach oben bedeuten könnte.»
Auf Unternehmensseite im deutschen Leitindex stachen die Papiere der Post mit den größten Abschlägen hervor. Sie fielen auf den tiefsten Stand seit Mitte 2020 und verloren zuletzt mehr als sechs Prozent. Für den Kursrutsch sorgten die schwachen Zahlen und eine zurückgezogene Gewinnprognose des US-Konkurrenten Fedex.
Bewegt zeigten sich auch zahlreiche Immobilienwerte nach großen Sektorstudien von Goldman Sachs, JPMorgan und Barclays. Die sehr zinsempfindliche Branche steht aktuell wegen der Aussichten auf weiter steigende Zinsen der Notenbanken unter Druck und liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Einzelhändlern um die schwächste Branche des Jahres.
TAG Immobilien jedoch kletterten gegen den Trend als einer der MDax-Favoriten um zwei Prozent nach oben – Barclays-Experte Sander Bunck hob sein Votum um zwei Stufen auf «Overweight».
Aktien des angeschlagenen Versorgers Uniper blieben im Abwärtssog und fielen auf dem letzten MDax-Platz auf ein Rekordtief, zuletzt erholten sie sich etwas auf ein Minus von knapp zehn Prozent. Chemiewerte fielen ebenfalls mit hohen Verlusten auf