Steigende Preise und Angst vor einem Gas-Mangel: Immer mehr Menschen kaufen sich Heizlüfter. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Frank Rumpenhorst/dpa)

Steigende Preise und die Angst vor einem möglichen Gasmangel im Winter haben einige Bürger jetzt schon dazu gebracht, sich neue Geräte anzuschaffen.

Die Mehrheit harrt jedoch schlicht der Dinge, die da auf sie zukommen – zum Teil wohl auch weil der Handlungsspielraum beim Heizen für Mieter in der Stadt begrenzter ist als im Eigenheim, wo etwa kleinere Solarpanele oder Öfen ohne allzu großen Aufwand installiert werden können.

Wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur zeigt, haben sich immerhin elf Prozent der Bundesbürger angesichts von Preissteigerungen und drohender Energieknappheit unlängst ein Heizgerät gekauft, das mit Strom betrieben wird. Weitere fünf Prozent der Wahlberechtigten, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov dazu in den vergangenen Tagen befragt hat, geben an, die Anschaffung eines solchen Geräts zumindest zu planen.

Einen Ofen, der mit Kohle, Holz, Hackschnitzeln oder Pellets für Wärme sorgt, haben sich wegen der aktuellen Situation 13 Prozent der Bürgerinnen und Bürger angeschafft. Sechs Prozent der Teilnehmer der Umfrage haben nach eigenen Angaben vor, sich einen solchen Ofen zu kaufen. Allerdings stellt, wer sich zuhause am eigenen Feuer wärmen will, schnell fest, dass der auf die gestiegene Nachfrage nicht eingestellte Brennholzmarkt mancherorts geradezu leer gefegt ist. Auch der Preis für die aus Holzresten gepressten Pellets ist enorm in die Höhe geklettert.

Fake-Shops für Holz, Pellets und Solaranlagen

Verbraucherzentralen warnen zudem vor Betrügern, die angesichts der hohen Nachfrage im Internet sogenannte Fake-Shops für Holz, Pellets oder Solaranlagen betreiben. In der Regel würden günstigere Preise angeboten und Vorkasse oder eine Anzahlung gefordert. Geliefert werde am Ende aber gar nichts.

Laut der YouGov-Umfrage hat sich wegen der gegenwärtigen Situation zudem jeder Zehnte eine Solaranlage angeschafft. Sieben Prozent der Befragten haben sich eine Windkraftanlage besorgt oder haben dies zumindest vor. Jeweils sechs Prozent der Deutschen haben sich – nachdem die Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine zu enormen Preissteigerungen geführt haben – eine Wärmepumpe einbauen lassen, beziehungsweise wollen das demnächst in Angriff nehmen.

Um eine extrem hohe Stromrechnung zu vermeiden, überlegen einige Bürgerinnen und Bürger zudem, wie sie ihren Verbrauch drosseln können. So mancher hängt wieder die Wäsche zum Trocknen auf, anstatt sie in den Wäschetrockner zu werfen. Andere duschen kürzer oder verzichten auf das Vollbad. Der Austausch älterer Haushaltsgeräte ist nur für eine Minderheit das Mittel der Wahl.

Auf die Frage von YouGov, ob sie innerhalb der zurückliegenden sechs Monate aufgrund steigender Energiepreise ein älteres gegen ein energieeffizienteres Haushaltsgerät ausgetauscht hätten oder dies planten, antworteten 60 Prozent der Bürger mit «Nein». 16 Prozent gaben an, sie wollten den Kühlschrank austauschen oder hätten dies bereits getan. 13 Prozent der Befragten entschieden sich für den Kauf einer energieeffizienteren Waschmaschine. Lediglich acht Prozent der Teilnehmer der Umfrage wollten sich einen neuen Trockner anschaffen oder haben dies im letzten halben Jahr schon in die Tat umgesetzt. Sieben Prozent gaben an, andere Geräte auswechseln zu wollen.

Von Anne-Beatrice Clasmann, dpa

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