Millie Bobby Brown bei der Premiere von «Enola Holmes 2» in New York. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Evan Agostini/Invision/AP/dpa)

Sie ist erst 18 und doch schon seit Jahren ein fester Bestandteil der Netflix-Familie: Millie Bobby Brown ist das Gesicht des Streaminghits «Stranger Things», schreibt mittlerweile Drehbücher und produziert. Ab Freitag (4.11.) spielt die Britin erneut «Enola Holmes», die kleine Schwester von Meisterdetektiv Sherlock.

«Ich habe das Glück, in diesem Geschäft von einem Unternehmen unterstützt zu werden, das mir während meiner ganzen Karriere so viele Möglichkeiten und so viel Liebe gegeben hat», sagt Brown im Interview der Deutschen Presse-Agentur über ihren steilen Aufstieg beim US-Streamingdienst. «Es ist eine Gruppe von Menschen, die sich ernsthaft um mich kümmern und mich kennen, seitdem ich zehn war.»

Durchbruch als mysteriöse Eleven in «Stranger Things»

Schon früh steht die im spanischen Marbella geborene Brown vor der Kamera. Mit ihren Eltern und Geschwistern zieht sie zunächst zurück nach Großbritannien, dann in die USA, wo Browns Vater als Makler arbeitet. Mit sieben Jahren wird sie bei einem Schauspiel-Workshop für Kinder entdeckt und bekommt erste, kleinere Rollen – unter anderem in Serien wie «Grey’s Anatomy» und «Modern Family».

Doch die Familie zieht es zurück in die Heimat. Dort spricht Brown für die Rolle der mysteriösen Eleven in der Fantasy-Serie «Stranger Things» vor, die 2016 anläuft und bis heute zu den größten Hits auf Netflix zählt.

Auch junge Frauen können Ziele im Showbiz erreichen

Die zwölfjährige Britin mit den für den Dreh kurz geschorenen Haaren ist von Beginn an der heimliche Star der Reihe, gibt 2019 in «Godzilla II» ihr Spielfilmdebüt, modelt und fungiert in «Enola Holmes» als Produzentin. Auch das Drehbuch für einen kommenden Netflix-Film liegt in ihren Händen.

«Mein Alter hatte definitiv einen großen Einfluss auf meine Karriere. Junge Frauen bekommen manchmal nicht so viele Möglichkeiten wie Jungs und junge Männer. Es war also immer ein etwas größerer Kampf», gibt Brown zu. 

Ihr Charakter Enola Holmes wird im zweiten Teil wegen ihres Alters unterschätzt. Ein Zustand, den sie selbst kenne. «Aber ich habe mir vorgenommen, den Menschen und auch der Gesellschaft zu beweisen, dass sie falsch liegen und speziell junge Frauen in unserem Geschäft ihre Ziele und Träume erreichen können», erklärt Brown selbstbewusst.

«Sie hat einen sehr scharfen Verstand, ist eine sehr gute Geschichtenerzählerin und hat eine wundervolle Energie, die sie auch in ihr Schauspiel einbringt», sagt ihr Co-Star Henry Cavill (39). Der Brite, der es gewohnt ist, in Produktionen wie «Superman» oder «The Witcher» die Hauptrolle zu spielen, steht als Sherlock Holmes im Schatten seiner jüngeren Schwester.

Weitere Filmprojekte geplant

Die muss im neuen Fall das Verschwinden einer Fabrikarbeiterin aufklären und stößt auf die Machenschaften von Großindustriellen. Die Krimikomödie, die auf der Buchreihe von Nancy Springer basiert und von realen Ereignissen inspiriert wurde, besticht durch scharfen Humor, eine glänzend aufspielende Brown und einem ganz aktuellen Thema: dem Kampf von Frauen um ihre Rechte.

Und wie geht es für Brown mit dem Ende von «Stranger Things» nach der nächsten Staffel weiter? Derzeit dreht sie «The Electric State», einen Science-Fiction-Film der Russo-Brüder («Avengers»), weitere Projekte sind bereits angekündigt. Und auch eine Rückkehr als scharfsinnige Detektivin ist sehr wahrscheinlich. «Ich würde es immer lieben, Enola zu spielen. Wenn sich die Möglichkeit bietet, würde ich sie natürlich nutzen.»

Von Thomas Bremser, dpa

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