Im Jahr 2001 trat Irene Cara mit DJ Bobo (l) und der Neuauflage ihres Hits «What a Feeling» bei «Wetten, dass ...?» auf. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Ingo Wagner/dpa)

40 Jahre ist dieser Hit alt, aber noch immer vergeht kein Tag ohne diese Stimme im Radio: Wer «What a Feeling» hört, hat 80er-Jahre-Discos vor Augen – und eine Tänzerin auf einem Stuhl, die auf einer Bühne einen Eimer Wasser auf sich platschen lässt und dann im grellen Gegenlicht ihr nasses Haar durch die Gegend wirft.

Die Szene stammt aus dem Film «Flashdance», 1983 ein Überraschungshit über eine von Jennifer Beals gespielte Schweißerin, die von einer Tanzkarriere träumt. Der überbordende Gesang des Titeltracks aber kommt von der US-Amerikanerin Irene Cara, die im wahren Leben ähnlich hart um ihren Erfolg kämpfen musste. Nun ist sie im Alter von 63 Jahren aus noch unbestätigten Gründen gestorben.

Cara kam 1959 in der New Yorker Bronx zur Welt und trat schon als Mädchen im spanischen und US-amerikanischen Fernsehen auf, unter anderem mit der Mambo-Band ihres Vaters. Angespornt von ihren Eltern gelangen ihr auch als Schauspielerin schon in jungem Alter mit «Sparkle – Der Weg zum Star» und in der zweiten Staffel der Sklaverei-Miniserie «Roots» erste kleinere Erfolge. 1980 verhalfen ihr schließlich die Hauptrolle der Coco Hernandez im Theater-Drama «Fame» und dessen oscarprämierter Titelsong zum großen Durchbruch. 1981 folgte ein Sitcom-Pilot in den USA, der nach schlechten Kritiken nicht zu einer Serie weiterentwickelt wurde.

Oscar, Golden Globe und Grammy Award

Zwei Jahre später aber kam der nächste Welterfolg. Für den von ihr zusammen mit dem Italo-Disco-Produzenten Giorgio Moroder und Keith Forsey geschriebenen Hit «What a Feeling» gewann Cara neben einem Oscar auch einen Golden Globe und einen Grammy Award als beste Pop-Vokalistin, sowie einen weiteren Grammy für ihre Beteiligung am Soundtrack. Der Song wurde auch durch den berühmten Clip mit Filmausschnitten im damals aufkommenden Musikfernsehen zum großen Hit und stand sechs Wochen an der Spitze der US-Charts. Auch in Deutschland konnte sich der Song mehr als ein halbes Jahr in der Hitliste behaupten. Die Gesellschaft für Konsumforschung führt ihn auf Rang sieben der deutschen Jahrescharts 1983.

Abgesehen von ihren beiden Welthits gelangen Cara keine größeren Erfolge, auch weil sie wegen eines Rechtsstreits mit der US-Plattenfirma zu den Einnahmen des Songs als schwierig galt. «Ich hatte zwei der größten Hits des Jahrzehnts und ich habe keinen Groschen davon gesehen», hatte Cara 2018 der Webseite Songwriter Universe gesagt. «Also habe ich geklagt und es hat acht Jahre gedauert und mich ein Vermögen als Künstlerin gekostet, denn kein anderes Label wollte mich unter Vertrag nehmen.»

Trotzdem sei sie dankbar über ihre Karriere. «Ich bin glücklich, dass ich die Träume meiner Eltern erfüllen konnte, bevor sie gestorben sind», hatte Cara gesagt. «Ich war kein Kind, das sich entschieden hat, ins Showbusiness zu wollen. Das war etwas, das für mich von meinen Eltern entschieden wurde. Das war ihr Traum für mich und ich habe ihn erfüllt. Darüber bin ich glücklich.»

Cara starb in ihrem Zuhause in Florida, wie es in einer am Freitagabend (Ortszeit) veröffentlichten Mitteilung von Sprecherin Judith Moose auf der Webseite der Künstlerin hieß. Moose bestätigte auch der Deutschen Presse-Agentur den Todesfall. Auf Twitter schrieb sie weiter, dass durch eine Autopsie die Todesursache herausgefunden werden solle, derzeit bitte die Familie um Privatsphäre. Moose nannte Cara eine «wunderbar gesegnete Seele, deren Vermächtnis für immer in ihrer Musik und ihren Filmen weiterleben wird».

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